Deutschland hat nur noch eine Internet World. Und das ist gut so. Durch den über zwei Jahre schwelenden Namensstreit zwischen den Veranstaltern Communic und DC Congresse hatte die deutsche Internet-Gemeinde die Übersicht und auch ein wenig die Heimat verloren. Welches Unternehmen konnte oder wollte es sich schon leisten, neben CeBIT und Systems auf gleich drei Messen mit dem Etikett "Internet World" im Jahr präsent zu sein? Münchner Richter haben schlußendlich zugunsten von Communic entschieden. DC Congresse hat seine Internet World in Globecom umbenannt und will sich auf den globalen Kommunikationsmarkt konzentrieren.

Die Internet World Berlin selbst erwies sich als tragfähiges Forum für die deutsche Online-Wirtschaft - zumindest was den Mittelstand und Unternehmensgründer angeht. Sie wurden einmal nicht von großen Namen in die Ecke gedrängt und zeigten Produkte, die sich auch international sehen lassen können. Im Umkehrschluß freilich ist die Messe offensichtlich für diese großen Player im Internet-Business eben nicht interessant gewesen. Oder sie haben einen gewissen Sättigungsgrad erreicht. Wie auch immer: Gelingt es den Verantwortlichen in Berlin, das allgegenwärtige Organisationsdefizit in den Griff zu bekommen, hat die Internet World in Deutschland eine Zukunft - und die Branche einen Koffer in Berlin. wt