Neue Herausforderungen

Es ist Zeit für eine Compliance 2.0

04.09.2009
Von Stephan Klein
Interaktive Web-Anwendungen bergen erhebliche Compliance-Risiken. Sie müssen in die Strategie des Unternehmens integriert werden.
Foto: Atrada

Der kollaborative Charakter des Internets ermöglicht es jedem Netzteilnehmer, Dienste und Inhalte zusammenzustellen und zu veröffentlichen. Unternehmen erkennen den "User Generated Content" zunehmend als Bereicherung und Aufwertung ihrer Internet-Strategie. Doch über den Vorteilen - beispielsweise einer höheren Nutzerbindung und kostenlosem Inhalt - dürfen die Risiken nicht vernachlässigt werden. Wie sichern sich die Unternehmen dahingehend ab?

Unter dem Rechtsaspekt betrachtet, stellt das Web 2.0 alle Beteiligten vor neue Herausforderungen. Sie betreffen keineswegs nur die Unternehmen, die in ihrem Kerngeschäft mit interaktiven Web-Anwendungen zu tun haben. Der Umgang mit den Nutzern richtet sich hier sowohl an nationalen als auch nach internationalen Rechtsgrundlagen aus. Deshalb müssen alle Unternehmen im Zug von Web-2.0-Anwendungen Lösungen für ein ganzheitliches und nachhaltiges Datenschutz- sowie Identitäts-Management entwickeln - und diese in ihre Compliance-Strategie einbinden.

Knackpunkt User generated Content

Interaktive Anwendungen wie Diskussionsforen oder Feedback-Plattformen stellen auf der einen Seite eine kostenneutrale Bereicherung für Unternehmen dar, auf der anderen Seite aber auch ein unmittelbares Risiko. Im schlimmsten Fall gelangen auf diese Weise unerwünschte, zum Teil rechtswidrige Inhalte in den Internet-Auftritt des Unternehmens.

Darüber hinaus können Spannungen zwischen dem Datenschutz und dem Wunsch nach Anonymität einerseits sowie der Notwendigkeit zur Erfassung von Daten des Content-Erstellers andererseits auftreten. Denn aus Unternehmenssicht müssen die Quellen der Inhalte eindeutig nachvollziehbar sein, um eine wirksame Kontrolle zu ermöglichen - vor allem hinsichtlich der notwendigen Handlungsrichtlinien im Falle eines Verstoßes gegen rechtliche Bestimmungen.

In diesem Sinn spielt die der Historisierung der Inhalte eine bedeutende Rolle: Veröffentlichungszeitpunkt sowie nachträgliche Veränderungen User Generated Content (UGC) müssen sich eindeutig erkennen und chronologisch zuordnen lassen.