Interview mit Martin Zeil

"Es geht um die Idee einer Mobile World Capital"

24.05.2011
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

Wandel in nahezu allen Wirtschaftszweigen

CW: Jetzt wissen wir, warum München für den Kongress geeignet ist. Aber warum sind die Stadt und der Freistaat so interessiert daran, die Veranstaltung zu beherbergen?

Zeil: Die großen Wachstumsfelder der Zukunft liegen durch die digitale Konvergenz in den mobilen Consumer- und Business-Applikationen. Um hier erfolgreich zu sein, braucht es neben den Partnern der Mobilfunk- und ITK-Industrie gerade die Anwenderbranchen in den Geschäftsfeldern der Zukunft. Die ITK als Querschnittstechnologie ist mit ihrer Verknüpfung zu vielen anderen Branchen Basis dieser Entwicklung. Vor diesem Hintergrund erleben wir gegenwärtig quer durch nahezu alle Wirtschaftszweige einen massiven Wandel. Wir sehen ein fast grenzenloses Potenzial an Entwicklungsmöglichkeiten und neue Chancen für mobile Geschäftsmodelle und Wettbewerb. Die Consumer-Applikationen und Wettbewerbsmodelle laufen erfolgreich. Der Business-Bereich ist ausbaufähig und hat die größten Wachstumsraten. Die Vorteile Bayerns liegen dabei auf der Hand. Wir sind so aufgestellt, dass wir in den Leitmärkten der Zukunft wie Energie, Finanzen, Automotive, Logistik, Medizin und Medien nicht nur in Forschung und Entwicklung führend sein, sondern auch in der Erstanwendung gerade für mobile, marktfähige Business-Anwendungen an vorderster Stelle stehen werden. Die ganze Welt wird mit diesen Erstanwendungen auf München, Bayern und Deutschland schauen. Kurz gesagt: An den Zielen der GSMA wird hier schon branchenübergreifend gearbeitet. Das sind die Chancen für beide Seiten. Die GSMA bringt ihr Konzept und die Marke Mobile World Capital ein und wir die konkrete Umsetzung. Ein Silicon Valley für mobile Applikationen entsteht. Mit dem Gütesiegel Mobile World Capital würden die Aktivitäten in den Consumer- und Business-Applikationen beflügelt, sie würden nationale und internationale Aufmerksamkeit hinzugewinnen. München und Deutschland würden zum Hot Spot für mobile Technologien.