BIBB untersucht Weiterbildungsmarkt

Es fehlt an Schulungen für Manager von Kleinbetrieben

07.09.1990

BERLIN (pi) - Die Intensität, mit der in Kleinbetrieben das Personal weitergebildet wird, unterscheidet sich kaum noch von der der Großbetriebe. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in zwei Arbeitsamtsbezirken. Ausgewertet wurden dabei Fallstudien aus 107 Betrieben.

Ziel der Untersuchung war, aktuelle Informationen über die Struktur des regionalen Weiterbildungsangebots und des beruflichen Weiterbildungsbedarfs von Betrieben und deren Mitarbeitern zu erhalten.

Die Studie zeigt, daß 98 Prozent der befragten Betriebe Weiterbildung als nützlich ansehen. Allerdings spielten die Kosten bei der Entscheidung über die Durchführung von Weiterbildungsmaßnahmen eine wesentliche Rolle.

Eine erhebliche Diskrepanz bestehe zwischen der Beteiligung der Beschäftigten und der Weiterbildungsintensität der Betriebe: Ein großer Teil der beruflichen Weiterbildung erfolge nämlich außerhalb der Betriebe als Privatsache der Beschäftigten.

Häufigste Barrieren dabei sind für die Betriebe laut BIBB "fehlende Freistellungsmöglichkeiten" und für die Beschäftigten der Zeitmangel wegen starker beruflicher Beanspruchung.

In der außerbetrieblichen Weiterbildung entspreche das Themenangebot nicht immer den aktuellen Erfordernissen. Defizitäre Bereiche seien: Führungskräfte-Schulungen speziell für Klein- und Mittelbetriebe, Angebote zur Vermittlung komplementärer Qualifikationen (etwa Technik für Kaufleute) sowie Vermittlung von Schlüsselqualifikationen in Verbindung mit fachlichen Qualifikationen.

Die Weiterbildungsangebote decken laut BIBB-Studie einen großen Teil des tatsächlichen Qualifikationsbedarfs ab. Dies treffe insbesondere auf kurzfristige Anpassungsmaßnahmen mit besonderem Weiterbildungsdruck zu.

Weiterbildung, die stärker perspektivisch angelegt sei, komme dagegen noch nicht genügend zur Geltung.