Smartphone-Sicherheit

Erstmals mehr mobile Backdoors als SMS-Trojaner ermittelt

30.04.2013
Die Anti-Viren-Spezialisten von Kaspersky Lab haben nach eigenen Angaben erstmals mehr mobile Backdoor-Programme als SMS-Trojaner ermittelt. Hauptziel mobiler Attacken ist nach wie vor Android: Über 96 Prozent der mobilen Malware zielt auf das Google-Betriebssystem ab.
Auch auf dem Smartphone muss man inzwischen mit Malware-Attacken rechnen.
Auch auf dem Smartphone muss man inzwischen mit Malware-Attacken rechnen.
Foto: asrawolf, Fotolia.com

"Während Cyberkriminelle SMS-Trojaner dafür einsetzen, um auf einem infizierten Gerät unbemerkt von dessen Nutzer Textnachrichten an Premium-Nummern zu senden und so Geld vom betroffenen Konto abzuzweigen, eröffnen Backdoor-Programme Kriminellen deutlich mehr Optionen", erläutern die Sicherheits-Experten in einer Mitteilung. Denn Backdoor-Schädlinge bieten illegalen Zugang zu einem Smartphone oder Tablet." So könnten Cyberkriminelle beispielsweise weitere Schädlinge nachladen oder persönliche Daten wie Bilder, Videos, Kontaktdaten inklusive Telefonnummern, E-Mail-Adressen oder GPS-Koordinaten stehlen.

Von Jahresende 2012 bis Ende Februar 2013 registrierte Kaspersky Lab eine Zunahme der mobilen Schädlinge um 38 Prozent auf 75.000 Varianten. Backdoors und SMS-Trojaner machen dem Anbieter von Sicherheits-Softare zufolge fast 60 Prozent der bekannten mobilen Schad-Programme aus. Erstmals seien dabei mit 22.871 einzelnen Varianten mehr mobile Backdoor-Programme als SMS-Trojaner (21.829 Samples) entdeckt worden. "Eine Verschiebung von eher einfach gestrickter hin zu besser entwickelter Schadsoftware ist erkennbar", so Kaspersky Lab. "Backdoor-Programme, Online-Banking-Trojaner oder mobile Spyware ermöglichen Cyberkriminellen höhere Profite."

Fünf Tipps zur Absicherung von Smartphones

  • Nutzen Sie Passwörter, um Ihr Gerät zu sperren. Geht es verloren oder wird gestohlen, hält dieser Basis-Schutz normale Finder oder Diebe davon ab, die auf dem Telefon gespeicherten Daten, Downloads, E-Mails und Zugänge zu sozialen Netzwerken zu nutzen.

  • Tragen Sie nicht eine Unmenge vertraulicher Daten auf dem Smartphone herum. Das Telefon sollte kein Speicherort für vertrauliche Informationen werden. Dafür gibt es Festplatten und gesicherte Server.

  • Vor Café-Angriffen hüten: Ungeschützte öffentliche WLANs machen es Hackern leicht, Passwörter zu stehlen und vertrauliche Informationen zu erhalten. Nutzen Sie daher Verschlüsselungsdienste wie VPN-Netze und sichere Alternativen für E-Mail-Dienste und andere Programme. Vermeiden Sie es, in öffentlichen Netzwerken vertrauliche Tätigkeiten zu verrichten.

  • Laden Sie neue Apps nur von vertraulichen Quellen wie dem iTunes App Store von Apple oder dem Google Play Store herunter. Die Store-Betreiber prüfen alle angebotenen Programme, um sicherzustellen, dass sie nicht schädlich und sicher zu nutzen sind. Prüfen Sie, welche Rechte und Zugriffe eine App anfordert.

  • Erwägen Sie, ein Anti-Viren-Programm zu installieren.

Anti-Viren-Programme bieten jedoch auch keinen hundertprozentigen Schutz des Smartphones. Ein aktueller Test von zehn kostenlosen Android-Schutz-Programmen durch das Fraunhofer Institut zeigt beispielsweise, dass die vorsorgliche Installation eines Schutzprogramms zwar besser ist als gar keine Sicherung zu haben, die Scanner aber längst nicht alle Angreifer erkennen.

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