Canonical

Erstes Ubuntu Phone mit Desktop-Betrieb noch in diesem Jahr

07.05.2015
Microsoft ist nicht der einzige Software-Hersteller, der an einer Möglichkeit forscht, die mobile und platzgebundene Geräte zusammenführt. Geht es nach Canonical, soll noch in diesem Jahr das erste Ubuntu Phone erscheinen, das auch als Desktop-Rechner genutzt werden kann.
Ubuntu Phone
Ubuntu Phone
Foto: Canonical

Mit Continuum bereitet Microsoft wohl eines der spannendsten Features von Windows 10 vor: Das Smartphone soll mit speziell entwickelten Apps auch als Rechner herhalten können. Neu ist diese Idee allerdings nicht, schon im Januar 2013 stellte Canonical sein Linux-Betriebssystem Ubuntu Phone mit einer entsprechenden Funktion vor. Mehr als zwei Jahre später will Canonical das Konzept im bislang sehr spärlich gesäten Betriebssystem auch umsetzen, zumindest wenn es nach Firmenchef Mark Shuttleworth geht. Der hat in einer Videokonferenz vorab des Ubuntu Online Summit erklärt, dass noch in diesem Jahr mit dem Launch eines solchen Konvergenzsystem zu rechnen sei.

Dazu sei nach der für den Oktober geplanten Veröffentlichung von Ubuntu 15.10 Wily Werewolf auch der Start eines Smartphones vorgesehen, das sich durch den Anschluss von Maus und Tastatur in einen Desktop-Rechner verwandeln lässt. Das derzeit einzige mit Ubuntu Phone bespielte Smartphone BQ Aquaris 4.5 Ubuntu Edition sei für diesen Einsatz jedoch noch nicht gewappnet, außerdem sollen sich die Nutzer des Unity-Desktops schon jetzt darauf einstellen, dass dieser nur rudimentäre Anwendungen ausführen können wird. Mobilen Geräten wird es nach Shuttleworths Ansicht auch in Zukunft an der nötigen Leistung fehlen, um anspruchsvollere Aufgaben ebenso performant wie eine Workstation übernehmen zu können.

Bevor nun allerdings ein für den Desktop-Einsatz vorgesehenes Smartphone erscheinen wird, steht noch der Launch eines ersten Geräts von Partner Meizu aus, der offenbar seinen Flaggschiff-Androiden MX4 auch als Ubuntu Edition herausbringen möchte. Zwar kann Shuttleworth keinen genauen Termin verraten, allerdings soll der Launch größer und in mehreren Regionen erfolgen als ursprünglich vorgesehen. Auch einem Ubuntu Edge würde der Canonical-Chef in Zukunft eine weitere Chance geben, derzeit konzentriere man sich aber vor allem die Entwicklung der Software.

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