Praxistest fuer den Merchant-Server der Gates Company

Erstes echtes Online-Kaufhaus soll im Fruehjahr die Tore oeffnen

23.02.1996

Wal-Marts WWW-Kaufhaus duerfte einen ersten Eindruck ueber die Funktionalitaet des von Microsoft bisher nicht naeher bezeichneten Merchant Server vermitteln. Das Utility ist als Ergaenzung zum kuerzlich vorgestellten "Internet Information Server fuer Windows NT" konzipiert. Zur Gestaltung der WWW-Seiten verwendet der Handelskonzern Microsofts VRML-Version sowie die animierten V- Chat-Icons, die bisher dem proprietaeren MSN vorbehalten waren.

Als Eintrittskarte in das elektronische Einkaufsparadies eignet sich zwar jeder WWW-Browser, doch um Waren ordern und bezahlen zu koennen, benoetigt der Kunde ein Shopping-Tool der Gates-Company. Microsoft zufolge soll das Utility in kuenftige Windows-Versionen integriert werden und mit Beginn des Wal-Mart-Pilotprogramms online gratis verfuegbar sein. Um die Sicherheit der Transaktionen zu gewaehrleisten, bekommen die User einen persoenlichen Code fuer die Bezahlung sowie Haendlerschluessel, damit sie ihre Bestellungen elektronisch unterschreiben koennen. Hierzu verwendet Microsoft das Sicherheitsverfahren "Secure Electronic Transactions", das die Gates Company, Visa, Mastercard und Netscape gemeinsam entwickelt haben.

Fraglich ist allerdings, ob diese Form der Sicherheit mit den deutschen Datenschutzbestimmungen vereinbar ist: Da die Shopping Utilities ueber ihre Schluessel personalisiert sind, kann ein Anbieter anhand der User-ID die Gewohnheiten der Kaeufer analysieren und so gezielt Promotion-Aktionen ohne Streuverluste starten.