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Erste formelle Anklagen gegen Worldcom-Manager

29.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Bundesstaatsanwaltschaft hat gegen den Worldcom-Buchführungschef Buford Yates und den gefeuerten Finanzdirektor Scott Sullivan erstmals formelle Klagen wegen Wertpapierbetrug und Fälschung von Firmendokumenten vor einem New Yorker Bundesgericht erhoben. Zuvor scheiterten Verhandlungen über eine gütliche Einigung. Die Staatsanwälte boten an, eine anstehende Gefängnisstrafe auf zehn Jahre zu begrenzen, wenn sich die Manager schuldig bekennen, berichten US-Medien.

Sullivan und Yates waren nach Ansicht der Behörden die führenden Köpfe der Bilanzfälschungen (Computerwoche online berichtete). Ihnen drohen jetzt bis zu 65 Jahre Haft und Geldstrafen von 2,25 Millionen Dollar. Der ebenfalls beschuldigte ehemalige Controller David Myers hat sich möglicherweise auf den Handel mit den Strafverfolgern eingelassen. Gegen ihn wurde bislang keine Klage eingereicht. Die Staatsanwälte schlossen weitere Verfahrenseröffnungen jedoch nicht aus. Ermittelt werde zur Zeit unter anderem gegen die ehemaligen Yates-Mitarbeiter Betty Vinson und Troy Normand, die als Mitläufer eingestuft werden. Neben den hauptverantwortlichen Managern wolle man alle Worldcom-Angestellten zur Rechenschaft ziehen, die in die Betrügereien verwickelt waren. (lex)