Erste Ergebnisse bei J.D. Edwards Ein AS/400-Spezialist sucht seinen Weg zu offenen Systemen

26.11.1993

LANGEN (gfh) - Erste Ergebnisse auf dem Weg in die Welt der offenen Systeme hat der AS/400-Spezialist J.D. Edwards (JDE) vorzuweisen. Zwar sind die Unix-Versionen der Standardsoftware aus Bolder, Colorado, fuer deutsche Anwender nicht vor Ende naechsten Jahres zu erwarten, fertiggestellt ist jedoch das CASE-Tool, das die Portierung uebernehmen soll.

Uli Lindner, Geschaeftsfuehrer der Langener JDE GmbH, sieht in dem CASE-Werkzeug mit der - noch nicht endgueltigen - Bezeichnung "Everest" das Kernstueck der Client-Server-Ausrichtung seines Unternehmens. Mit dem objektorientierten Werkzeug soll es moeglich sein, die in den Softwaremodulen nachgebildeten Geschaeftsprozesse als Objekte zu generieren. Als Produkt fuer Value Added Reseller und Anwender ermoeglicht Everest, neue Anwendungen oder Anwendungsversionen durch das Verbinden von Standardobjekten zu erzeugen.

Darueber hinaus soll der mit Everest erzeugte Code plattformunabhaengig sein. Mit Hilfe dieser Eigenschaft will JDE es schaffen, bis 1996 alle Anwendungen als Client-Server-Versionen fuer die AS/400, die RS/6000, HP-UX und DECs Alpha-Rechner fertigzustellen. Dabei soll neben OS/400 und Unix auch Microsofts Windows NT unterstuetzt werden.

Grossen Wert legt Lindner darauf, dass die Hinwendung zu offenen Systemen keine Abkehr von der AS/400-Architektur bedeute. Ganz im Gegenteil: Sein Unternehmen bereite sich mit den Open-Systems- Produkten auf eine neue AS/400-Zukunft vor. Bei JDE gehe man davon aus, dass der Midrange-Rechner bis 1996 mit Power-Prozessoren und der Taligent-Umgebung ausgestattet sein wird, auf der bisherige Betriebssysteme wie AIX, OS/2, OS/400 als Personalities laufen werden. Dann sei der Zeitpunkt gekommen, die bisherige AS/400- Produktlinie von JDE und die jetzt entstehenden Open-Systems- Varianten wieder zu einem Produkt zusammenzufuehren.