IBM übergab Datenbankcomputer:

Erste /38 im echten Einsatz

05.09.1980

MÜNCHEN (rs) - Den ersten Datenbankrechner IBM /38 in der Bundesrepublik erhielt die Emil Weber GmbH & Co., Güglingen bei Heilbronn. Im November 1978 hatte das Unternehmen den Computer bestellt. Zu diesem Zeitpunkt sah man sich gerade nach einem Nachfolger für die IBM /3-12 um. "Verglichen mit der /38 wäre eine /3-15 bei gleicher Konfiguration wesentlich teurer gewesen", erläutert Eberhard Weber, kaufmännischer Geschäftsführer der Güglinger Ölhydraulik-Fabrik, die schnellentschlossene Bestellung.

Seit 1972 arbeitet Weber mit dem System /3. 1976 rüstete das Unternehmen vom Modell 10 auf die Version 12 auf. Die Kapazitätsgrenzen dieses Modells zeigten sich, als technische Programme übernommen werden sollten. Da der alte Rechner jetzt zu klein, der Neue wegen der bekannten Verzögerungen noch nicht verfügbar war, entschloß man sich 1979, eine /34 anzumieten.

Nachträglich empfindet DV-Chef Karl Grauer den Lückenbüßer /34 als sinnvoll. "Das brachte uns den Einstieg in den Dialog. Wir konnten verschiedene Bildschirmprogramme in den Fachabteilungen einführen", erläutert Grauer.

Am 4. August begann schließlich die Installation der neuen /38. Nach knapp drei Wochen, so Weber, lief das System "voll". Inzwischen ist auch die /34 abgebaut und die /38 muß zeigen, was sie kann. Noch für September plant das Unternehmen, die Fertigungsprogramme auf den neuen Computer zu übernehmen, die der Vorgänger nicht mehr geschafft hat.

Die Umstellung auf die /38 verlief laut Grauer so problemlos, daß er zukünftigen Anwendern dieses Systems nur einen allgemeingültigen Tip mit auf den Weg geben kann: "Grundvoraussetzung ist eine saubere exakte Dokumentation. Man muß wissen wie die alten Programme laufen."

Für seine persönliche "Umstellung" sowie für die seiner Mitarbeiter waren mehrere insgesamt knapp sechswöchige Kurse sowie einige Workshops bei IBM erforderlich. "Das", so kommentiert der DV-Chef überzeugt, "ist unbedingt erforderlich."