Noch nicht genug Fachleute aus den Anwendungsgebieten:

Erst wenige Forscher nutzen Kl-Technik

22.07.1988

NÜRNBERG (CW) - Universitäten und Fachhochschulen bieten noch zu wenig in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) an. Dies stellte eine Studie an der Fachhochschule Nürnberg fest. Den Einsatzschwerpunkt der KI bildet immer noch die Informatik, außerhalb gibt es erst wenige Fachgebiete, die diese Technik anwenden.

Die Auswertung von 300 an 178 Fachbereiche von Fachhochschulen und Universitäten verschickten Fragebögen ergab, daß dort noch recht wenig mit KI gearbeitet wird. Als Grund dafür gaben die Befragten an, daß (noch) kein Bedarf vorhanden sei. Außerdem spielen Geld- und Personalmangel eine große Rolle. Demgegenüber steht die Forderung, daß an den Hochschulen eines Industrielandes wie der Bundesrepublik das Ausbildungsangebot sich verstärkt an den industriellen Erfordernissen orientieren muß.

Diesem Bedarf kommen die Hochschuleinrichtungen noch nicht nach, so das Fazit der Umfrage.

Wissensbasierte Systeme werden an den Fachhochschulen und Universitäten unterschiedlich genutzt: An den Universitäten werden Expertensysteme außerhalb der Informatik in Seminaren und Lehrveranstaltungen, jedoch hauptsächlich in der Forschung, eingesetzt. An Fachhochschulen spielt dies weniger eine Rolle, dort nutzt man die KI verstärkt in Lehrveranstaltungen und für Studien- und Diplomarbeiten.

Zur Zeit stehen noch nicht genug Fachleute aus den Anwendungsgebieten zur Verfügung. Mit zunehmender Verbreitung von Wissensbasierten Systemen wird der Ruf nach den sogenannten Wissensingenieuren noch lauter werden, sagen Experten voraus.