Orientierung über DV-Institute und Qualitätskriterien:

Erst Transparenz wertet Weiterbildung auf

25.09.1987

Alte Arbeitsplatzprofile lösen sich auf, neue Arbeitsplätze entstehen - vor allem "rund um den Computer". Veränderungen der Wirtschaftsstrukturen und der Märkte führen auch künftig dazu, daß Menschen aus traditionellen Positionen freigesetzt werden. Besonders Daten- und Informationsverarbeitung fordern von zunehmend mehr Beschäftigten Engagement im Wissenserwerb. Konnte man sich indes früher noch weitgehend mit der Arbeitserfahrung in neue Aufgabenfelder integrieren, bleibt heute nur systematische Weiterbildung. Wissenserwerb ist die Voraussetzung, um sich flexibel auf neue Entwicklungen und Anforderungen einstellen zu können. Die Anpassung an veränderte Bedingungen ist somit im Arbeitsleben für Beschäftigte und damit auch Unternehmen überlebenswichtig geworden.

Gegenwärtig hat im Durchschnitt jeder dritte berufstätige Arbeitsnehmer hierzulande schon einmal in seinem Berufsleben zumindest einen Weiterbildungskurs besucht. Mehr als vier Millionen Bundesbürger nehmen an Lehrgängen oder Kursen der beruflichen Weiterbildung teil. Motor für die beruflichen Fortbildungsanstrengungen sind vor allem die neuen Techniken. Dieser Trend wird voraussichtlich noch zunehmen. Nach Ansicht von Experten werden in den 90er Jahren rund 70 Prozent aller Arbeitsplätze in Berührung mit der elektronischen Informationstechnik stehen. Zur Zeit sind es weit weniger als fünf vom Hundert.

Jene Transparenz, die die Weiterbildung aufwertet, ist indes noch zu vermissen. In dem schnell gewachsenen Bildungsmarkt zum Thema "EDV" tummeln sich nämlich Dauerbrenner ebenso wie Eintagsfliegen. Am geographischen Überblick mangelt es, gleichfalls an eindeutigen Leistungsindikatoren. Der bildungswillige Interessent hat es häufig nicht leicht, mit jenen Weiterbildungs-Einrichtungen, die Lehrstoff für sein Bildungsbedürfnis anbieten, in Kontakt zu kommen. Dazu soll die ausführliche - doch auschnitthafte - Übersicht über Fortbildungsangebote in diesem Schwerpunkt dienen.

Ziel der Wissensvermittlung, so apostrophieren die Weiterbildungsinstitute, soll es sein, daß der Teilnehmer einen zukunftssicheren und qualifikationsgerechten Arbeitssplatz erreicht. Die Qualität des Lehrangebots muß also diesen Erfolg sicherstellen. Sie hat zudem den in aller Regel hohen Kurskosten zu entsprechen. Hier den spitzen Bleistift anzusetzen, fanden die Bundesanstalt für Arbeit und das Berliner Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) für nötig. Ihre neu erstellten Qualitätskriterien für Fortbildungsmaßnahmen können im zweiten Teil dieses Schwerpunkts Kandidaten wie auch Instituten Orientierungshilfe bieten.