Bislang, so der Gartner-Analyst Nigel Rayner, drehte sich das IT-Universum um die Enterprise-Resource-Planning-(ERP-)Sonne. Zu den Trabanten zählen Programme für das Customer-Relationship-(CRM-) oder das Supply-Chain-Management (SCM). In den nächsten Jahren werde sich das Gefüge seiner Meinung nach jedoch gravierend ändern, denn spätestens 2004 liefen nur noch 40 Prozent der Anwendungen in den Unternehmen im ERP-Bereich. Die Gründe für die Entwicklung liegen im Internet und den neuen Möglichkeiten, die Geschäftsprozesse der Anwender miteinander zu verbinden.
Seit 1995 versuchten Unternehmen laut Rayner, die Produktivität der Mitarbeiter mit ERP-Lösungen zu steigern. In den nächsten vier Jahren entstünden mit den virtuellen Marktplätzen jedoch dynamische Plattformen, auf denen die Anwender mit Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten oder Anteilseignern interagieren würden. Klassischen ERP-Anbietern stünden zwei Wege in die neue Welt offen, so der Analyst auf dem Gartner-Frühlings-Symposium in Florenz. Entweder könnten die Anbieter unterschiedliche Spezialmodule für die Marktplätze entwickeln, beispielsweise für ERP-, SCM- oder CRM-Belange, oder sie sollten versuchen, eine übergreifende Architektur zu entwerfen. Unter dieser vollziehe sich dann die Integration der einzelnen Komponenten. Die Anbieter müssten sich folglich entscheiden, Funktionen oder Basistechnologien zu liefern. Für die nächsten vier Jahre, so Rayner, erwarte er eine Transformationsphase in allen Unternehmen, an deren Ende sich der C-Commerce etabliert habe.