ERP: Sage steigert den Gesamtumsatz um 30 Prozent bei zwölf Prozent Lizenzzuwachs

28.11.2007
Für das am 30. September zu Ende gegangene Geschäftsjahr weist der britische Softwarekonzern Sage einen Umsatz von 1,16 Milliarden britische Pfund aus. Das Unternehmen legte bei Lizenzeinnahmen um zwölf und beim Service um 39 Prozent zu. Die deutsche Tochter setzte rund 80 Millionen Euro um (ein Plus von 36 Prozent). Neben ERP-Software verkauft die Firma HR- und CRM-Produkte.

Der Anbieter von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware für kleine und mittelständische Unternehmen Sage konnte in allen vier Regionen (Großbritannien, USA, Europa und den Rest der Welt) zulegen, im Heimatmarkt Großbritannien jedoch am wenigsten. Laut Firmenangaben beläuft sich das organische Wachstum auf sieben Prozent. Besonders stark fiel das Wachstum in Amerika aus (54 Prozent). Dort hatte die Firma einen Softwareanbieter aus dem Gesundheitswesen gekauft. Übernahmen machten etwa 73 Millionen Pfund aus. Zur Währungsumrechnung veranschlagte Sage 1,98 Dollar beziehungsweise 1,48 Euro für ein britisches Pfund. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) kletterte um 20 Prozent auf gut 283 Millionen Pfund. Der Posten Service legte um 39 Prozent zu. Hier fasst Sage Softwarewartung und Hotline zusammen. Beratungsleistungen fallen bei den Softwareprodukten kaum an.

In Deutschland erzielte die Sage Software GmbH & Co. KG im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Umsatz von fast 80 Millionen Euro, was einer Steigerung von 36 Prozent entspricht. Im Vorjahr beliefen sich die Einnahmen auf etwa 58,6 Millionen Euro. Gleichzeitig wuchs der operative Gewinn (Ebita): Die Firma konnte ihn um etwa 31 Prozent auf 16,5 Millionen Euro steigern. Das gute Ergebnis führt die deutsche Niederlassung unter anderem auf die Übernahme des ERP-Anbieters Bäurer im Jahr 2006 zurück. Die übernommene Firma wurde in dem abgelaufenen Berichtszeitraum erstmals komplett konsolidiert. Für gute Geschäfte haben Sage zufolge auch die neu eingeführten CRM-Produkte gesorgt. Hier hatte das Unternehmen ein neues Produkt aufgelegt beziehungsweise bestehende Softwarelinien modernisiert. Das organische Wachstum beläuft sich Firmenangaben zufolge auf zehn Prozent. Geholfen hatte Sage auch der Staat: Wegen der Mehrwertsteuererhöhung anfang 2007 hatten sich zahlreiche Unternehmen nach neuen Softwareprodukten umgesehen. Sage-Geschäftsführer Peter Dewald zufolge führte allein dies zu einem organischen Plus von zwei Prozent.

Viele Softwareanbieter wollen mit Unternehmen aus dem Mittelstand ins Geschäft kommen. Firmen dieser Größe investieren in IT, da sie ihre Softwareausstattung modernisieren wollen und müssen. In Deutschland zählt Sage zu größten ERP-Herstellern neben Microsoft, SAP, Infor.

Anfang 2008 will Sage in Deutschland eine Mietlösung für CRM anbieten. Die auf "Sage CRM" basierende Software wird bereits in den USA und Großbritannien als Software as a Service (SaaS) feilgeboten. Sowohl die Vertriebspartner als auch Sage selbst wollen das Mietangebot offerieren. Anwender hätten die Möglichkeit, ihre CRM-Umgebung nach einer Mietnutzung in eine On-Premise-Applikation zu überführen, sprich, eine Lizenz zu kaufen. Details zu dem SaaS-Paket will Sage in etwa vier Wochen bekanntgeben. (fn)