Die Agresso-Verantwortlichen hatten ihr Übernahmeangebot für Coda bereits Ende Januar auf den Tisch gelegt. 205 Pence boten die Niederländer pro Coda-Aktie. Bis zum 25. Februar wurden Agresso 68,59 Millionen Papiere des britischen Financials-Spezialisten zugesagt. Das entspricht einem Anteil von 89,1 Prozent des gesamten Aktienvolumens. Das Angebot bewertet Coda mit umgerechnet etwa 210 Millionen Euro. Agresso konzentriert sich mit seiner Business Software auf Dienstleistungsunternehmen. Gartner zufolge kamen die Niederländer im Jahr 2006 auf einen Anteil von 0,3 Prozent im deutschen ERP-Markt – immerhin reichte das für Platz neun unter den Top ten (siehe auch: Im Markt für ERP-, CRM- und SCM-Lösungen ist der Mittelstand der Antreiber). Agresso ist mit einer deutschen Niederlassung in Unterföhring bei München vertreten. Hierzulande will der Hersteller vor allem mit Behörden ins Geschäft kommen.
Chris Ouwinga, CEO von Agresso, bewertete den Deal als wichtigen Zukauf für sein Unternehmen. Coda werde eine wichtige Rolle in der weiteren Wachstumsstrategie spielen, hieß es. Ouwinga beteuerte, die Coda-Kunden auch in Zukunft zu unterstützen und die Produkte weiter zu pflegen. Außerdem sei beabsichtigt, mit den Mitarbeitern und dem Management an einem gemeinsamen Softwareunternehmen zu arbeiten. Welche Auswirkungen der Deal auf die Software-Roadmap der Niederländer haben wird sowie Details zu möglichen Umstrukturierungen wurden nicht bekannt gegeben.
Coda hatte erst im vergangenen Herbst seine Produktstrategie geändert und eine Software-as-a-Service-Version (SaaS) seiner Lösung angekündigt (siehe auch: ERP: Coda hievt seine Financials-Lösung auf die Salesforce.com-Plattform). Jeremy Roche, CEO von Coda, kündigte an, "Coda 2go" werde wie geplant im Mai dieses Jahres auf den Markt kommen. Die Briten verknüpfen ihr On-Demand-Angebot mit der SaaS-Plattform von Salesforce.com. Vor knapp einem Jahr hat der Softwarehersteller mit dem Release "Neon" eine komplett überarbeitete Version seines Produkts vorgestellt (siehe auch: Coda bringt mit Neon seine Financials-Lösung zum Leuchten). (ba)