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ERP: Lawson hat immer noch an der Intentia-Übernahme zu knabbern

27.07.2007
Während ERP-Anbieter Lawson im abschließenden Quartal zwar schwarze Zahlen schrieb, blieb die Bilanz für das Gesamtjahr im roten Bereich. Der Intentia-Kauf bescherte dem Hersteller allerdings ein deutliches Umsatzplus.

Lawson hat das erste Jahr nach der Akquisition von Intentia mit einer gemischten Bilanz abgeschlossen. Während auf der Umsatzseite starke Zuwächse zu verzeichnen waren, bleibt für den Anbieter von Enterprise-Resource-Planning-Lösungen (ERP) auf der Ergebnisseite noch einiges zu tun.

Lawson meldete für das Ende Mai abgeschlossene vierte Fiskalquartal des Geschäftsjahres 2006/07 einen Gewinn von 8,1 Millionen Dollar, nachdem im Vergleichszeitraum des Vorjahres noch ein Defizit von 4,8 Millionen Dollar angefallen war. Die Bilanz für das Gesamtjahr fiel dagegen negativ aus: Unter dem Strich blieb ein Verlust in Höhe von 20,9 Millionen Dollar. Im Fiskaljahr 2005/06 hatte der Softwarehersteller noch einen Gewinn von 16 Millionen Dollar ausgewiesen. Die Verantwortlichen des Business-Software-Anbieters machten in erster Linie die Folgen der Intentia-Übernahme und höhere Restrukturierungskosten für die roten Zahlen verantwortlich (siehe auch: Lawson verdoppelt Umsatz und schreibt rote Zahlen).

Dagegen hat sich die Akquisition des schwedischen ERP-Anbieters beim Umsatz durchaus positiv bemerkbar gemacht. Demnach legten die Einnahmen im Abschlussquartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 126,1 Millionen Dollar um 69 Prozent auf 212,9 Millionen Dollar zu. Dieser Anstieg gehe zu 75 Prozent auf das Konto der zugekauften Intentia-Lösungen, hieß es in einer Mitteilung des Herstellers (siehe auch: Neue Lawson steckt sich hohe Ziele im ERP-Geschäft). Zu einem Viertel hätten die eigenen Lawson-Produkte zu dem Umsatzwachstum beigetragen. Im gesamten Fiskaljahr verbesserten sich die Einnahmen im Vergleich zum vorangegangenen Jahr sogar um 92 Prozent von 390,8 auf 750,4 Millionen Dollar.

Mittlerweile trägt die Consulting-Sparte mit 352,9 Millionen Dollar den Löwenanteil zum Jahresumsatz bei. Das entspricht rund 47 Prozent der Gesamteinnahmen. Ein Jahr zuvor lag der Anteil der Beratungseinheit mit 131,5 Millionen Dollar noch bei knapp 34 Prozent. Dieser Geschäftsbereich mit 168 Prozent auch die größte Steigerungsrate vorweisen. Die Wartungsumsätze legten um 55 Prozent von 188,2 auf 291,7 Millionen Dollar zu. Die Lizenzeinnahmen machen dagegen nur etwa 14 Prozent vom Gesamtumsatz aus. Dieser Posten verbesserte sich im Jahresvergleich um 49 Prozent von 71,1 auf 105,9 Millionen Dollar.

Harry Debes, CEO und President des Unternehmens, wertet diese Zahlen als Bestätigung seiner Strategie und äußerte sich zuversichtlich über die weiteren Aussichten im laufenden Geschäftsjahr 2007/08 (siehe auch: Lawson nimmt neuen Anlauf). Nach der Übernahme des skandinavischen Wettbewerbers komme der Softwareanbieter allmählich in Fahrt, beteuerte der Firmenlenker. "Das Geschäftsjahr 2007 war ein Übergangsjahr für Lawson." Man habe eine neue Produktstrategie entworfen und die notwendigen organisatorischen Veränderungen vorgenommen.

Für das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres, das am 31. August endet, erwartet Lawson Einnahmen zwischen 183 und 188 Millionen Dollar. Im Gesamtjahr soll der Umsatz auf 820 bis 830 Millionen Dollar anwachsen. (ba)