Business-Intelligence

ERP-Hersteller Lawson analysiert Fertigungsdaten

30.01.2009
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
"M3 Analytics for Manufacturing" von Lawson soll Industrieunternehmen erlauben, Geschäftsinformationen aus Vertrieb, Finanzen, Beschaffung und Lagerhaltung beziehungsweise Logistik auszuwerten. Auf diese Weise könnten sie beispielsweise Kostentreiber einfacher aufzuspüren. Die Software arbeitet mit dem ERP-System M3 sowie dessen RPG-Vorgänger zusammen.

Laut Hersteller verfügt M3 Analytics for Manufacturing über vorgefertigte Kennzahlen (Key Performance Indicators, kurz KPIs) und Scorecards für Industriebetriebe. Die Muster-KPIs geben beispielsweise Auskunft über die Debitorenlaufzeit, Lagerumschlag, Liefertreue und den Bruttogewinn. Muster-Scorecards vergleichen Umsätze mit Budget, Lieferantenleistung, Produktionsabweichungen und Kundenverbindlichkeiten. Diese vordefinierten Funktionen können Firmen an die eigenen Anforderungen anpassen.

Nach Überzeugung des Softwarehauses können Fertigungsbetriebe und Handelsunternehmen aus dem Mittelstand innerhalb weniger Wochen aussagekräftige Zahlen über ihre geschäftliche Situation erhalten, ohne hierfür viel Geld investieren zu müssen.

Das Analytics-Produkt unterstützt Lawson-Software ab der "Movex"-Version 12.4. Das in RPG geschriebene Programm läuft auf der IBM-Rechnerlinie "System i" (AS/400). Anwender greifen über den Internet Explorer auf die Funktionen zu. Wer bereits das Java-basierende Nachfolgeprodukt "M3" in Version 7.1 verwendet, kann hierzu den neuen Client "Smart Office" nutzen.

Mit Lawson Analytics sollen ERP-Nutzer innerhalb weniger Wochen Einblick in ihre geschäftliche Situation erhalten.
Mit Lawson Analytics sollen ERP-Nutzer innerhalb weniger Wochen Einblick in ihre geschäftliche Situation erhalten.

Für Bestandskunden bietet Lawson ein Starter-Paket an. Es besteht aus M3 Analytics, Lawson Business Intelligence (BI), Business Process Warehouse, M3 System Foundation, einer zweitägigen Prüfung der Kundenumgebung sowie zehn Projekttage zur Implementierung. Die Kosten für 20 Business-Intelligence-Nutzer liegen bei etwa 50 000 Euro für die Software, wobei der Preis von der jeweiligen Kundenkonfiguration abhängt, da manche Firmen schon Lizenzen dafür erworben haben. Hinzu kommen rund 17.500 Euro für die Vorstudie und die Einführung sowie Reisekosten für Lawson-Experten.

Auch andere ERP-Hersteller wie etwa Microsoft, Infor und SAP bemühen sich, ihren Kunden Business-Intelligence-Funktionen schmackhaft zu machen. Einerseits steigt bei Firmen der Bedarf nach solchen Funktionen, andererseits üben die Anwender immer wieder kritik an den schlechten Auswertungsfunktionen von ERP-Software, beispielsweise in der ERP-Zufriedenheitsstudie.

Hatten die Firmen in der Vergangenheit häufig auf Partnerschaften mit BI-Spezialisten gesetzt, entwickeln sie nun verstärkt eigene Lösungen oder übernehmen Softwarehäuser. Infor übernahm unter anderem System Union, zu der die Darmstädter MIS AG gehört, SAP schluckte mit Business Objects einen der führenden Player in dem Segment. Microsoft verbindet die eigenen ERP-Umgebungen Dynamics NAV und Dynamics AX mit den BI-Funktionen der eigenen Datenbankplattform "SQL Server".