Studie von SoftSelect

ERP-Anbieter erfüllen SaaS-Wünsche nicht

01.03.2013
Von 
Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Der mobile Zugriff auf die ERP-Module durch Smartphones, Tablets und andere mobile Endgeräte befinde sich bei vielen ERP-Anbietern momentan in der Umsetzung. „Windows Phone, Android und Apple iOS werden am häufigsten unterstützt“, so SoftSelect. „Mit großem Abstand folgen Mobile Linux, Palm OS und Nokias Symbian OS.“

DB2 wenig verbreitet

Für die Datenintegration spielten Datenbanken eine entscheidende Rolle. Microsofts SQL Server lasse sich in 87 Prozent der ERP-Lösungen integrieren. Die Möglichkeit zur Einbindung der Datenbank von Oracle wird von 59 Prozent der Lösungen gewährleistet. „DB2 von IBM, mySQL, Informix und Adabas finden hingegen weniger starke Verbreitung“, so die Studie.

Webbasierte Technologien kommen mittlerweile in fast 60 Prozent der untersuchten Lösungen zum Einsatz. Sie sind damit weniger stark verbreitet als die klassische Client/Server-Technologie mit 89 Prozent. 42 Prozent der von SoftSelect untersuchten Produkte bieten eine Kombination aus Client-Server- und webbasierter Technologie an. Der Anteil an Lösungen, die auf Multi-Tier-Architekturen zurückgreifen, liegt bei 63 Prozent. Service-orientierte Architekturen (SOA) kommen in einem Viertel der Produkte zum Einsatz.

Offenbar endgültig zu Grabe getragen werden muss das vor Jahren präsente Trendthema Open Source. „Oft ist der individuelle Anpassungsbedarf der quelloffenen Software in den Unternehmen sehr hoch“, heißt es in der Studie. So müssten entweder teure Dienstleistungen eingekauft werden, oder die unternehmensinterne IT wird vor hohen Arbeitsaufwand gestellt. Weiterhin fehle es den Open-Source-Projekten im ERP-Bereich an prominenter Unterstützung durch potente Sponsoren.

Bei etablierten ERP-Lösungen auf OpenSource-Basis seien die Kosten für Service- und Supportleistungen oft so hoch, dass sich für die Anwender kein nennenswerter Einspareffekt mehr ergebe. „Quelloffene ERP-Systeme werden daher mittelfristig auch weiterhin nur ein Nischen-Dasein führen“, konstatiert SoftSelect. „Da die Unternehmen das Risiko und den hohen Anpassungsbedarf von Open-Source-ERP-Systemen fürchten, stehen die Open-Source-Projekte vor zum Teil erheblichem Nachholbedarf in Sachen Funktionalität, Performance und Zuverlässigkeit.“ Die Studie „SoftTrend Studie 264 – ERP Software 2012“ ist bei SoftSelect erhältlich. (CIO/ph)