Erneutes Plus beim Umsatz und Gewinn

Erneutes Plus beim Umsatz und Gewinn Cisco Systems zementiert seine Position auch im Carrier- Geschäft

12.02.1999
SAN JOSE (IDG/CW) - Die Erfolgsgeschichte von Cisco Systems wird fortgeschrieben. Der frühere Router-Gigant, der seit geraumer Zeit auch mit Lösungen für die IP-basierte Internet-Kommunikation auf die Suche nach Kunden geht, konnte auch im zweiten Quartal 1999 in puncto Umsatz und Gewinn überzeugen.

Die Kalifornier bilanzierten für das am 23. Januar beendete zweite Quartal ihres Geschäftsjahres 1999 einen Umsatz von 2,83 Milliarden Dollar. Dies entspricht einem Wachstum von 40 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal, das Cisco mit Einnahmen in Höhe von 2,02 Milliarden Dollar abgeschlossen hatte. Der nominale Gewinn ohne Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen betrug den An- gaben zufolge 606 Millionen Dollar beziehungsweise 36 Cent je Aktie.

Leichte Kursschwäche

Besagte Erträge wurden allerdings unter anderem durch die anteilige Abschreibung der jüngsten Cisco-Zukäufe (Summa Four, Pipelinks, Clarity Wireless und Selsius Systems) in Höhe von 349 Millionen Dollar verringert, so daß unter dem Strich ein Nettogewinn von 288 Millionen Dollar oder 17 Cent je Aktie übrigblieb.

Obwohl sich diese Zahlen weitgehend mit den Erwartungen der Wallstreet deckten, fiel der Kurs der Cisco-Aktie kurzfristig um mehr als einen Prozentpunkt. An der leichten Kursschwäche änderte auch die respektable Halbjahresbilanz der Kalifornier nichts, die mit einem Umsatz von 5,42 Milliarden Dollar im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 1998 (3,89 Milliarden Dollar) ein Wachstum von 39 Prozent hinlegten.

Eindringen in Domäne der Telco-Supplier

Auch der Gewinn nach Steuern von 806 Millionen Dollar respektive 48 Cent je Aktie kann sich sehen lassen. Viele Analysten hatten, so Insider, aufgrund des hohen Niveaus der Cisco-Aktie von derzeit mehr als 110 Dollar mit einem weiteren Split gerechnet und zeigten sich insofern enttäuscht.

Viel interessanter als die erwartet positiven Zahlen der Kalifornier dürften aber jüngste strategische Aussagen aus dem Cisco-Hauptquartier sein. Mehr oder weniger offen richtete jedenfalls CEO John Chambers bei der Kommentierung der Quartalsergebnisse eine Kampfansage an die bisherigen Data- Network-Giganten Lucent, Nortel, Ericsson und Alcatel - allesamt Player, die sich bekanntermaßen entsprechendes IP-Know-how erst zukaufen mußten beziehungsweise noch müssen. Seine Company habe, so Chambers, das "strategische Potential", auch während der kommenden zwei Jahre "vergleichbare Wachstumsraten" zu erzielen. Allein im jüngsten Quartal habe man mit 13 neuen Produktankündigungen "Flagge gezeigt", und zwar auch in den Bereichen IP-Networking und nebenstellengebundenes Voice-Switching - der bisherigen Domäne der traditionellen Telco-Supplier.

Die rhetorische Offensive des Cisco-Frontmanns, aber auch die offensichtlichen Fakten blieben nicht ohne Wirkung. An der Wallstreet gilt Cisco jetzt jedenfalls nicht mehr als Übernahmekandidat - zumindest nicht für die in entprechenden Spekulationen genannten Wettbewerber Lucent und Ericsson. Anders sieht es indes, so Insider in New York, bei den Firmen aus, die jetzt mit die wichtigsten Kunden der Kalifornier sind - nämlich AT&T, Sprint & Co.