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Ericsson will Marktanteil ausbauen - "Gutes drittes Quartal"

11.09.2007
Der schwedische Telekomausrüster Ericsson sieht sich für künftiges Wachstum gerüstet.

"Wir bauen unseren Markanteil in allen Bereichen aus", sagte Vorstandschef Carl-Henric Svanberg am Dienstag in London. Dabei würden auch Akquisitionen etwa von Tandberg oder Marconi helfen, mit denen Ericsson seine Position in den Geschäftsfeldern Netzwerke, Dienstleistungen und Multimedia gestärkt habe.

Ericsson sei nun fast doppelt so groß wie der nächste Verfolger, sagte Svanberg. Die Branche hat vor allem aufgrund der harten Sparmaßnahmen bei den Telekommunikationskonzernen eine Konsolidierungswelle durchlaufen, aus der Alcatel-Lucent als Nummer zwei hervorgegangen ist. Ihre Netzwerk-Sparten gebündelt haben auch Nokia und Siemens. Nokia Siemens Networks hat erst kürzlich einen weiteren Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt.

Ericsson will wie seine Konkurrenten von der Aufrüstung der Mobilfunknetze sowie dem Bau neuer Netze in Schwellenländern profitieren. Als ein wichtiges Wachstumsfeld sieht der Konzern auch die Betreuung kompletter Netzwerke an. So habe die Gesellschaft mit der Übernahme des Richtfunknetzes der Deutschen Telekom vor wenigen Tagen einen Schlüsselauftrag erhalten, sagte Svanberg. Bislang hätten sich frühere Staatskonzerne mit der Auslagerung von Festnetzaktivitäten zurückgehalten. Nun sehe er, dass ein Umdenken einsetze.

In den vergangenen Quartalen erhielten die Schweden eine Reihe von Großaufträgen vor allem aus Asien, die sich im laufenden Jahresviertel bemerkbar machen sollen. Er erwarte ein gutes Quartal, sagte Svanberg. Gepolstert mit neuen Aufträgen will Ericsson schneller als die Konkurrenz wachsen. Für das laufende Jahr rechnet Svanberg für das Geschäftsfeld mobile Infrastruktur branchenweit mit einem Zuwachs von rund fünf Prozent. Aus heutiger Sicht werde das Wachstum auch in den kommenden Jahren anhalten, sagte er. Laut Svanberg kommt Ericsson bei den Handy-Netzen derzeit auf einen Marktanteil von rund 40 Prozent; beim schnellen HSDPA-Standard sogar von 45 Prozent.

An der Börse wurde der Ausblick auf das laufende Quartal positiv aufgenommen. Die Aktie von Ericsson legte zuletzt um über drei Prozent zu. (dpa/tc)