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Ericsson und Qualcomm begraben das Kriegsbeil

25.03.1999
Endlich freie Bahn für einen globalen CDMA-Standard

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der schwedische Mobilfunkanbieter Ericsson hat seine Streitigkeiten mit dem US-Konkurrenten Qualcomm über die CDMA-Technologie (Code-Division Multiple Access) beigelegt. CDMA ist der in den USA vorherrschende digitale Handy-Standard. Er arbeitet im Gegensatz zu dem in Europa und dem Rest der Welt dominierenden GSM (Global System for Mobile Communications) nicht mit festen Frequenzen; jeder CDMA-Kanal kann das volle (zugelassene) Frequenzspektrum nutzen.

Im Rahmen ihrer Übereinkunft haben sich die beiden Streithähne, die sich in der Vergangenheit gegenseitig der Verletzung von Urheberrechten bezichtigt hatten (CW Infonet berichtete), bereit erklärt, gemeinsam einen künftigen weltweiten CDMA-Standard mit drei optionalen Betriebsmodi für die nächste Generation von Mobiltelefonen zu unterstützen. Dazu kommt ein gegenseitiger Technologieaustausch (Cross-Licensing) sowie die Beilegung aller Rechtsstreitigkeiten.

Im Zuge der Einigung übernimmt Ericsson das terrestrische CDMA-Infrastrukturgeschäft von Qualcomm inklusive der Entwicklungslabors im kalifornischen San Diego sowie in Boulder, Colorado. Dazu kommen noch eine Reihe weiterer Auftragsverpflichtungen, Liegenschaften und Mitarbeiter. Die Details der Übernahme bedürfen noch genauerer Absprachen sowie der Zustimmung der zuständigen Behörden.