Saab-Scania zum Verkauf der artfremden Tochter bereit:

Ericsson umwirbt Datasaab

12.12.1980

DÜSSELDORF (gr) - Was die Branche wenn nicht zur Hannover-Messe, doch ganz sicher zur Orgatechnik munkelte und die Datasaab A.B. in Köln noch energisch dementierte, zeichnet sich letzt doch ab. Der schwedische Fernmeldekonzern Ericsson will Datasaab kaufen.

Für die "ungeliebte Tochter" des schwedischen Auto-Konzerns Saab-Scania bietet Ericsson nach Angaben von Benno Hilmer, Geschäftsführer der deutschen Tochtergesellschaft, rund 75 Millionen Dollar. Ungeklärt sei bisher, ob der schwedische Staat, der bislang eine Beteiligung von 49 Prozent hält, einen Anteil behalten will. Vom Staat fordert die Ericsson Subventionen in Höhe von zwölf Millionen Dollar für die Produktionsentwicklung. Hilmer selbst hält die Übernahme für wahrscheinlich. Für Datasaab habe das eine verstärkte Entwicklungstätigkeit innerhalb eines Konzerns zur Folge, bei dem der Terminalhersteller eine sinnvolle Ergänzung bilde. Nach einer internen Mitteilung werde der Name, das Management, die Aktivitäten und die Tochtergesellschaften von der neuen Muttergesellschaft über mindestens fünf Jahre nicht angetastet. (Siehe CW-Nr. 45/80, Seite 22 und CW-Nr. 41/80, Seite 38).