Handy-Joint-Venture unter Druck

Ericsson steckt die Grenzen ab

06.09.2002
MÜNCHEN (CW) - Kurt Hellström, Chef des angeschlagenen TK-Ausrüsters Ericsson, hat den Druck auf das Handy-Joint-Venture Sony Ericsson erhöht: Das Unternehmen müsse schneller in die Gewinnzone kommen, sonst könnten die Schweden ihre Zahlungen einstellen, drohte er.

Nach einem Interview mit Hellström im "Wallstreet Journal" stand Presseberichten zufolge das Joint-Venture Sony Ericsson auf der Abschussliste der Schweden. Der Grund sei, dass sich der Verkauf von Mobiltelefonen der Firma nicht wie erwartet entwickelt habe. Hellström hatte gefordert, dass in den nächsten Quartalen die Akzeptanz der Handys gesteigert werden müsse; schließlich wolle man einem defizitären Unternehmen kein Geld zukommen lassen.

Sony Ericsson war erst im vergangenen Oktober gegründet worden und sollte zur Nummer eins der Branche aufsteigen, lauteten damals die Pläne. Indes sprechen die Zahlen eine andere Sprache, denn nach einer aktuellen Untersuchung von Gartner Dataquest hat die Company im zweiten Quartal massiv Marktanteile verloren (siehe Artikel auf Seite 25). Trotzdem will der Konzern vorerst wie geplant bis Oktober 2003 rund 500 Millionen Euro in das Joint-Venture investieren, bestätigte eine Sprecherin von Ericsson gegenüber der CW. Die Situation für das Gemeinschaftsunternehmen würde sich nicht ändern. (ajf)