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Ericsson kauft Telekom-Richtfunk und setzt auf Outsourcing

30.08.2007
Die Auslagerung von Diensten ist auch im TK-Bereich ein heißes Thema, wie das Beispiel Ericsson zeigt.

Der Telekomausrüster Ericsson will nach der Übernahme des Richtfunknetzes der Deutschen Telekom sein Outsourcing-Geschäft weiter ausbauen. "Wir werden das Netz modernisieren und anderen Unternehmen zur Nutzung anbieten", sagte Deutschlandchef Stefan Kindt am Donnerstag in Düsseldorf der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Es würden bereits Gespräche mit anderen Netzbetreibern in Deutschland geführt.

Das schwedische Unternehmen übernimmt zum kommenden Montag das Richtfunknetz der Telekom mit rund 200 Mitarbeitern. Rund die Hälfte der Beschäftigten seien Beamte, sagte Kindt. "Wir haben einen Vertrag über sechs Jahre, der einen Umsatz von 700 bis 800 Millionen schwedischen Kronen jährlich bringt." Das Gesamtvolumen liegt damit bei 450 bis 510 Millionen Euro. Zum Kaufpreis machte Ericsson keine Angaben.

Kindt sieht den Erwerb des Telekom-Netzwerks als wichtigen Baustein für die Gewinnung weiterer Aufträge. So prüfen einige Telekomkonzerne die Auslagerung ihrer Infrastruktur an einen Telekomausrüster. Der Mobilfunkanbieter E-Plus lässt bereits sein Handy-Netz von Alcatel-Lucent betreuen. "Der Markt für Outsourcing ist sehr aktiv geworden. Wir werden uns sicherlich aktiv an der Entwicklung beteiligen", sagte Kindt.

Dabei setzt auch Ericsson auf die Auslagerung von Tätigkeiten. Vor gut einem Jahr hat der Konzern rund 200 Stellen in seinem Bereich Richtfunkmontage aus Kostengründen gestrichen. Die Ericsson Network Services GmbH in Frankfurt/Main hatte insgesamt rund 300 Arbeitsplätze. Die Montage von Richtfunkanlagen wird nun von Subunternehmen ausgeführt. (dpa/ajf)