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Diesmal mit Umsatzprognose

Ericsson enttäuscht schon wieder

21.11.2007
Der Telekomausrüster Ericsson hat die Anleger zum wiederholten Male enttäuscht. Nach schwachen Zahlen im dritten Quartal erwarten die Schweden im laufenden vierten Quartal lediglich einen Umsatz am unteren Ende der bisherigen Prognose.

Zudem sieht sich Ericsson auch im kommenden Jahr mit den gleichen Bedingungen auf dem Netzwerkmarkt konfrontiert, die es aktuell zu seiner verhalteneren Einschätzung bewogen hat. Der Kurs der Aktie gab am Dienstag kurz vor Handelsende 11,01 Prozent auf 16 Kronen nach.

Neben politischen Unwägbarkeiten in einigen Schwellenländern verschärfe sich auch die Marktsituation in Europa und den USA, geht aus einer am Dienstag im Internet veröffentlichten Analystenpräsentation hervor. Darüber hinaus belaste der schwache Dollar das Geschäft. Bisher hatte das schwedische Unternehmen mit einem Quartalsumsatz zwischen 53 und 60 Milliarden Schwedischen Kronen (umgerechnet 5,7 bis 6,5 Milliarden Euro) gerechnet. Die operative Marge sollte bei um die 15 Prozent liegen. An dieser Zielgröße hält das Unternehmen auch weiter fest. Für die zweite Jahreshälfte 2008 stellte Unternehmenschef Carl-Henric Svanberg eine Erhöhung in Aussicht.

Der weltgrößte Netzwerkausrüster hatte im Oktober einen Gewinneinbruch für das dritte Quartal bekannt gegeben. Der Aktienkurs war daraufhin um rund ein Drittel eingebrochen. Mit den Kursverlusten vom Dienstag büßte Ericsson seit Mitte Oktober knapp 40 Prozent seines Börsenwertes oder rund 160 Milliarden schwedische Kronen (umgerechnet 17 Milliarden Euro) ein. Analysten hatten im Oktober nicht nur von einer verklausulierten Gewinnwarnung für das kommende Jahr, sondern auch von einem Vertrauensverlust für das Management gesprochen. Denn noch kurz zuvor hatte Svanberg von einem "guten" Quartalsverlauf gesprochen. Ein Analyst hatte mindestens Dummheit, wenn nicht gar bösen Willen unterstellt.

Den Kopf hinhalten für die Angelegenheit musste Finanzchef Karl-Henrik Sundström. Er verließ zwischenzeitlich das Unternehmen und wurde durch seinen Vorstandskollegen Hans Vestberg ersetzt. Der Aktienkurs blieb dennoch am Boden. (dpa/tc)