London Riots

Eric Schmidt warnt vor Social-Media-Sperren

29.08.2011
Von pte pte
In die Diskussion rund um die Rolle der sozialen Medien bei den Unruhen in London vor wenigen Wochen hat sich nun Google-Chairman Eric Schmidt eingeschaltet.

Die vom britischen Regierungschef David Cameron vorgeschlagene Social-Media-Sperre während derartiger Tumulte sei ein Fehler, so Schmidt laut Berichten des britischen "Guardian". Das Internet spiegele lediglich die gesellschaftliche Stimmungslage wider. "Ich glaube, es ist ein Fehler in den Spiegel zu schauen und ihn zu zerschlagen", so Schmidt. Vielmehr könne das Internet helfen, Probleme besser zu erkennen.

Schmidt sprach am vergangenen Samstag auf dem MediaGuardian Edinburgh International Television Festival und betonte dort, dass jede Einschränkung der Kommunikationsmittel schnell ins Auge gehen könne. Er verwies auf die Ereignisse während der Revolution in Ägypten: Dort hatten die Machthaber versucht, die Proteste durch die Abschaltung des Internets zu unterdrücken - das Ergebnis waren noch wütendere Aufstände. "Es machte die Bürger rasend und trieb sie auf die Straßen", so Schmidt.

Der Google-Chef ging sogar so weit, die Abschaltung des Internets mit dem Abdrehen der Wasserversorgung zu vergleichen: Beides seien strategische Fehler. Die vielen Nutzer der sozialen Medien reagierten sehr verärgert, wenn die Regierung die Dienste blockiere. Tatsächlich scheint die britische Regierung nach den ersten, sehr harten Reaktionen wieder etwas zurückzurudern. Innenministerin Theresa May verkündete vergangene Woche in einem Treffen mit Vertretern von Facebook, Twitter und Blackberry-Hersteller Research in Motion, dass die Regierung keine Intentionen habe, Internetdienste zu beschränken. (pte)