Ergänzung zum Network-File-System:Sun bringt Windows auf seine Workstations

24.10.1986

MOUNTAIN VIEW (CWN) - Eine neue Serie von Softwarepaketen, die unter anderem ein sogenanntes Windowing-Produkt beinhalten, hat die Sun Microsystems Inc. angekündigt. Nach Angaben aus Mountain View plant das Unternehmen mit diesem Schritt den Weg zum Software-Industriestandard für Workstations.

Das Paket, das die Bezeichnung" News" (Network-Extensible Window System) trägt, soll etwa Mitte des nächsten Jahres verfügbar sein. Laut Sun wird News auf ähnliche Art und Weise vermarktet werden, wie dies vorher mit dem Network File System (NFS) geschehen ist. NFS hat mittlerweile bei rund 80 Anwendern und Universitäten in den Vereinigten Staaten Einzug gehalten. Ferner wolle man den Quellcode von News den Anbietern für 25 000 Dollar offerieren. Für Universitäten schlagen die Kosten hierfür allerdings nur mit rund 1 000 Dollar zu Buche.

News basiert auf der Programmiersprache Postscript, die von Adobe Systems Inc. angeboten wird. In der Bundesrepublik findet diese Sprache beispielsweise im Bereich spezieller Druckeransteuerungen Verwendung, um spezielle Fonts oder das Vermischen von Text und Grafik zu ermöglichen.

Für die Sun-Maschinen wurde das Paket indes so umkonfiguriert, daß es - unabhängig vom jeweiligen Betriebssystem - als Netzwerk-Server eingesetzt werden kann und dort die Datenverarbeitung von Workstation zu Workstation erleichtert. Darüber hinaus bietet News auch eine Basis

für die Entwicklung von Applikationen, die auf Window-Technik basieren.

Parallel zur Ankündigung von News will Sun in Kürze eine neue Version seines Datenbank-Management-Pakets" Sun-unify" sowie ein Front-end-Tool namens" Sun-simplify" auf den Markt bringen. Anwender der derzeit verfügbaren Sununify-Version, die für 2295 Dollar angeboten wird, erhalten laut Anbieter ein Upgrade zur Version 2.0 kostenlos. Das neue Paket selbst soll für 3195 Dollar in den Markt gehen.

Beide Produkte werden etwa im Dezember dieses Jahres verfügbar sein. Das Sun-simplify-Tool, das rund 1200 Dollar kosten soll, verhilft laut Sun dem Anwender zur Anzeige einer Datenbankinformation im Objekt-orientierten Modus. Ferner ermöglicht das Paket den Zugriff auf die Sun-unify-Abfragesprache.