Teil 1: Mitarbeiter als Protagonisten

Erfolgreich in Social CRM einsteigen

16.08.2015
Von 


Birgit Engler ist Geschäftsführerin bei der Feld C GmbH, einem auf CRM, Marketing Automation und Social Media spezialisierten Beratungsunternehmen. Ihre Themenschwerpunkte sind Entwicklungen und Trends in der CRM- und Marketingwelt und die sich daraus ergebenden Anforderungen an IT-Lösungen und -Infrastrukturen.

Social CRM-Prozesse

Die wichtigsten Social-CRM-Prozesse sind die Gewinnung von Kundeninformationen aus Social Media, die Lead Generation mittels Social Media sowie der Social Service.

Für die Gewinnung von Kundeninformationen bieten soziale Netzwerke viele Möglichkeiten. Im B2C-Bereich geht es dabei meistens darum, aus einem anonymen Social Media User ein identifiziertes Individuum mit Zustimmung zu weiteren Kontakten im Rahmen von Marketingaktionen zu machen. Ein gutes Beispiel sind die nutella-Botschaften. Im B2B-Umfeld liefern Xing und LinkedIn wichtige Informationen zu Kontaktpartnern und Unternehmen. Idealerweise werden diese Informationen in der Gesamtsicht auf den Kunden berücksichtigt.

Das Ziel bei der Leadgenerierung in sozialen Netzwerken ist, vertriebsrelevante Anfragen von Kunden oder Reaktionen auf Marketingaktionen direkt an den Vertrieb oder Kundenberater zur Kontaktaufnahme weiterzugeben. Geeignet ist dieses Vorgehen bei Anfragen mit Beratungsbedarf von Interessenten in der Produktauswahl- oder Entscheidungsphase wie sie häufig in Foren vorkommen. Ein Beispiel ist die Suche eines angehenden Bauherrn im HAUSBAU-FORUM nach einem Berater.

Beim Social Service nutzen Kunden soziale Netzwerke an Stelle der Hotline für Service-Anfragen. Bei einem hohen Aufkommen von Service-Anfragen über Social Media empfiehlt es sich, eigene Service-Seiten anzubieten. Bekannte Beispiele für Service in Social Media sind die facebook-Seite "Telekom hilft" oder der Twitter-Service-Kanal der Deutschen Bahn. Vorteil einer solchen Seite ist, dass Informationen, zum Beispiel bezüglich Netzausfall, schnell und gezielt an Interessierte verteilt und Anfragen direkt zu Service Agents geroutet werden können.

Abb. 1: Auch wenn die Verantwortung für Social Media beim Marketing liegt, braucht man für professionelles Social CRM Beteiligte aus vielen Unternehmensbereichen.
Abb. 1: Auch wenn die Verantwortung für Social Media beim Marketing liegt, braucht man für professionelles Social CRM Beteiligte aus vielen Unternehmensbereichen.
Foto: Feld C GmbH

Social Media ist kein reines Marketing-Thema. In einem wirklichen "Social Enterprise" mit aktiv gelebtem Community-Dialog gibt es umfangreiche Social CRM-Prozesse mit vielen Beteiligten. Für die Umsetzung in der Praxis bedeutet das viel Aufklärungs- und Schulungsaufwand, damit die Kommunikation in sozialen Netzwerken genauso alltäglich wird wie Gespräche am Telefon. (bw)