Nach einer EG-Studie sechs amerikanische Hersteller an der Spitze der Weltrangliste:

Erdrückende US-Überlegenheit bei Computern

19.06.1981

BRÜSSEL (de) - "Erdrückend" nennt die EG-Kommission die Überlegenheit der US-Computerindustrie - und sie belegt diese Feststellung mit Zahlen: Am weltweiten DV-Umsatz waren die Amerikaner 1979 mit 73 Prozent beteiligt, vor der EG mit 14,5 Prozent, Japan mit zehn Prozent und der übrigen Welt mit 2,5 Prozent.

In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des früheren sozialistischen Abgeordneten Edgard Pisani, mittlerweile selbst EG-Kommissionsmitglied, weisen die Brüsseler DV-Experten auch auf die Vormachtstellung der Amerikaner hin, die umsatzmäßig 1979 einen Anteil am Weltmarkt von 34,2 Prozent erreichte.

Burroughs und NCR, die sich den zweiten Platz teilten, kamen dagegen nur auf je 4,5 Prozent. Dies geht aus einer Übersicht der international 20 größten Computerhersteller hervor die zusammen mit dem Pisani-Papier von der EG-Kommission veröffentlicht wurde (siehe Tabelle). In der nach Datenverarbeitungsumsätzen gebildeten "Weltrangliste der Computerfirmen" sind neben zehn Amerikanern je drei Japaner und Deutsche sowie je ein Brite, Franzose, Holländer und Italiener vertreten. Wie überlegen die "US-Mannschaft" ist, zeigt die Tatsache, daß sie sieben Companies unter die ersten zehn brachte. Mit der japanischen Fujitsu taucht der erste Nicht-Amerikaner auf, Rang acht auf. Siemens belegt als bester deutscher Marktteilnehmer Platz 14.

Vom 79er Umsatz der "Top 20" entfielen nach EG-Angaben 77,6 Prozent oder 24 275 Millionen Europäische Rechnungseinheiten (ERE) auf US-Anbieter (1 ERE entspricht 2,50 Mark). Einen Anteil von 15 Prozent oder 4703 Millionen ERE konnten die EG-Europäer für sich verbuchen; 7,3 Prozent oder 2290 Millionen ERE die Japaner.

Bei den Ausgaben für Datenverarbeitung lag die EG Angaben aus Brüssel zufolge mit 18,8 Milliarden ERE nicht weit hinter den USA mit 32,2 Milliarden ERE zurück. In den USA habe der Anteil der DV-Ausgaben am Bruttosozialprodukt 1,74 Prozent betragen, in der Europäischen Gemeinschaft 1,07 Prozent.