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EPCOS begräbt Hoffnung auf Jahresgewinn

04.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der kriselnde Bauelemente-Spezialist Epcos hat die Hoffnung auf einen Gewinn im laufenden Geschäftsjahr jetzt endgültig begraben. "Anzeichen für eine nachhaltige Belebung des Geschäfts sind noch nicht erkennbar", teilte Epcos am Donnerstag in München mit. Im abgelaufenen Quartal arbeitete sich der Konzern zwar nah an die schwarzen Zahlen heran. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum schnitt Epcos aber in allen wichtigen Kennziffern schlechter ab.

Im dritten Quartal 2004/05 (30. September) machte Epcos vor Steuern und Zinsen (EBIT) noch einen Verlust von 1 Million Euro. Dies war zwar weniger als im Vorquartal, als das Minus auch wegen Sonderbelastungen 27 Millionen Euro betrug. Im Vorjahreszeitraum hatte Epcos aber noch einen operativen Gewinn von gut 19 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres summiert sich der Verlust vor Steuern und Zinsen nun auf 26,4 Millionen Euro. Da die Aussichten auch für das vierte Quartal trübe sind, rechnet Epcos nicht mehr damit, dass sich dieses Minus im vierten Quartal noch ausgleichen lässt. Der Konzern hatte die Anleger bereits gewarnt, dass Verluste nicht ausgeschlossen sind.

Der Bauelemente-Spezialist verzeichnet weiter eine schwache Nachfrage auf breiter Front. Im dritten Quartal ging der Auftragseingang verglichen mit dem Vorjahr um acht Prozent auf 304 Millionen Euro zurück. Der Umsatz sank um elf Prozent auf 310 Millionen Euro. Ein kleiner Hoffnungsschimmer war, dass Bestelleingang und Erlöse etwas höher ausfielen als im zweiten Quartal. Insbesondere das Geschäft mit Kunden aus dem Bereich der Telekommunikation und der Konsumelektronik verlief aber weiter schwach. Lediglich die Automobilelektronik konnte zulegen und war so erstmals die umsatzstärkste Abnehmerbranche bei Epcos. Epcos ist nach eigenen Angaben der weltweit zweitgrößte Hersteller so genannter passiver elektronischer Bauelemente. Die Produkte wie Kondensatoren oder Keramik-Teilchen werden in fast jedem elektronischen Gerät eingesetzt. (dpa/tc)