Entwicklungswerkzeuge fuer Client-Server-Architekturen In grafischer Uniface-Umgebung Objekte und Modelle definieren

27.05.1994

MUENCHEN (CW) - Die objektbasierten Entwicklungs- und Anwenderwerkzeuge von der Uniface B.V. kommen Ende Juni dieses Jahres in der Version 6.0 heraus. Neben technologieunabhaengiger Implementierung sollen die Tools in grafischer Umgebung eine modellbasierte Entwicklung ermoeglichen. Voreinstellungen, Versions- und Zugriffskontrollen erweitern ebenfalls den Funktionsumfang.

Das Kernstueck der Uniface-Entwicklungsumgebung ist ein zentrales "Application Objects Repository". Hier werden, wie Rolf Mueller von der Uniface Deutschland GmbH in Dreieich, erlaeutert, wiederverwendbare Informationen in Form von Objekten abgelegt. Dazu gehoeren Definitionen zum Datenmodell, Verarbeitungsanweisungen sowie Masken- und Berichtsdefinitionen. Auf diese Weise bewirkt die Aenderung einer Geschaeftsregel automatisch eine Anpassung aller Objekte, die diese Regel verwenden.

Uniface basiert auf einem ANSI/Sparc-3-Schema, das drei Module unterscheidet: das Datenmodell mit zentral definierten Geschaeftsregeln, die Datenpraesentation durch Masken und Berichte mit Anwendungslogik und Ablaufsteuerung sowie die Datenhaltung. Dadurch werde der logische Kern einer Anwendung unabhaengig von den gewaehlten Technologien der Praesentation und Datenhaltung (vgl. Kasten).

Logisch definiert wird die Anwendung aus Daten, Relationen und Verarbeitungsfolgen in Geschaeftsmodellen gemaess dem Entity- Relationship-Verfahren. Zu diesem Zweck steht der "Application Model Manager" zur Verfuegung. Mit Hilfe des "Application Model Editor" lassen sich die Modelle visualisieren. Beim Kompilieren der Modelle koennen, wie Mueller erklaert, Fehlerquellen erschlossen werden. Objekte aus einem der unterstuetzten CASE-Tools sind importier- und in das Anwendungsmodell integrierbar (vgl. Kasten).

Der "Rapid Application Builder" enthaelt einen objektorientierten, grafischen Maskendesigner, dessen Maskenobjekte ihre Eigenschaften und Regeln vom Geschaeftsmodell erben. Ein "Open Widget Interface" erlaubt zudem, so versichert Mueller, die Verwendung von Custom Controls in grafischen Applikationen.

Auf diese Weise liessen sich beispielsweise VBX (Visual Basic Extension), SOM (System Object Model) oder selbstdefinierte Widgets einbinden. Der "Distributed Computing Manager" ist ein alternatives Interface, das fuer Transaktionsverarbeitung entwickelt wurde.

Die Uniface-Middleware bilden der "Deployment Manager" und der "Polyserver". Der Deployment Manager verteilt Anwendungsmodule und fuehrt sie aus.

Datenzugriffe erfolgen entweder ueber spezielle Treiber oder ueber den Polyserver. Dieses Connectivity-Konzept ermoeglicht laut Uniface simultane Zugriffe ueber verschiedene Netzwerke auf mehrere Datenbanken unterschiedlicher Hersteller. Read- oder Write- Anfragen werden ueber einen Uniface-Netzwerktreiber an den auf dem Zielrechner installierten Polyserver gestellt. Dieser uebersetzt die Anfragen mit Hilfe des auf dem Zielrechner installierten Datenbanktreibers in die jeweils erforderliche Data Manipulation Language (DML) der Zieldatenbank.

Unterstuetzte Plattformen:

1. Datenbank- und Dateisysteme:

Oracle, Sybase, SQL-Server, Rdb, Informix, Ingres, Dbase, C Tree, Paradox, C-Isam, DB/2, DDCS, RDB II, RMS, Adabas.

2. Netzwerkebene:

TCP/IP, Decnet, LAN Manager, Novell.

3. Server-Betriebssysteme:

Open VMS, Unix, OS/2, Apple System 7, Windows NT.

4. Darstellungsebene:

Windows, Windows NT, OS/2, Motif, Macintosh, Character-basiert.

CASE-Tool-Bridges:

IEW/ADW - Knowledgeware, Excelerator - Intersolv, System Engineer - LBMS, System Architect - Popkin, Maestro II - Softlab, SDW - Cap debis, RIDL - Intellibase, CDD/R - Digital Equipment Corp., Software Through Pictures - IDE, I-SEE - Westmaunt, SDW - Cap Gemini Pandata, Oracle Case - Oracle Corp. - SeAG, IEF - Texas Instruments - OIS, Silverrun - CSA, Teamwork - Cardre, Design/1 (Foundation) - Andersen Consulting.