Münchner Bildungsinstitut CDI untersucht Stellenmarkt

Entwickler und SAP-Experten gesucht

18.07.2003
MÜNCHEN (CW) - Laut der jetzt veröffentlichten CDI- Stellenmarktanalyse 2003 gehören Softwareentwickler und SAP-Experten zu den Gewinnern auf dem IT-Arbeitsmarkt 2003. Trotz insgesamt rückläufiger Angebote haben qualifizierte Fachkräfte mit einem Hochschulabschluss nach wie vor gute Chancen auf eine Anstellung.

Der IT-Arbeitsmarkt wird immer noch von den einschlägigen IT-Kernberufen - Softwareentwickler, Datenbanker, Netzwerkadministrator, IT-Berater und Servicemitarbeiter - beherrscht: 78 Prozent aller Stellenanzeigen entfielen im ersten Quartal 2003 auf dieses Segment. Doch die Mischberufe, in denen anwendungsbezogene Qualifikationen im Vordergrund stehen, gewinnen an Bedeutung. Ihr Anteil an den ausgeschriebenen Positionen stieg um fünf Prozentpunkte auf 22 Prozent.

Unter den IT-Kernberufen sind Softwareentwickler und Programmierer auch in diesem Jahr am stärksten gefragt: 30 Prozent aller Stellenanzeigen richten sich an diese Berufsgruppe. Dabei werden für fast 80 Prozent aller zu besetzenden Stellen Kenntnisse in Programmiersprachen wie C++/Visual C++, Java, C, SQL oder Visual Basic .Net verlangt. Eine zunehmend wichtige Rolle spielen die Skript- und Markup-Sprachen: In fast einem Drittel der Anzeigen wird hier Know-how vorausgesetzt. Die zweite Position bei den IT-Kernberufen nehmen jetzt die Stellen für IT-Organisation, -Beratung und -Projekte ein. Dieser Bereich konnte einen Anstieg auf einen Anteil von 25 Prozent verbuchen. Der Stellenmarkt für Netzwerk- und Betriebssystem-Spezialisten ging leicht auf 21 Prozent aller angebotenen Jobs zurück.

SAP-Jobs haben sich verdoppelt

Von den IT-Mischberufen nehmen die offenen Stellen für SAP-Experten den größten Raum ein. Insgesamt werden SAP-Spezialisten in einem Fünftel aller IT-Stellenanzeigen gesucht gegenüber 13 Prozent 2002. Die meisten Anzeigen richten sich an SAP-Berater, Projektleiter und SAP-Anwendungsentwickler. Die freien Jobs für SAP-Systemberater und -Administratoren haben sich im vergangenen Jahr verdoppelt, ihr Anteil an den SAP-Stellenanzeigen liegt mittlerweile bei 19 Prozent.

Zu den Verlierern auf dem IT-Arbeitsmarkt gehören die Arbeitssuchenden, die nicht über eine formale Qualifikation verfügen. So liegt der Anteil der Stellenanzeigen, in denen ein abgeschlossenes Studium verlangt wird, je nach Berufsbereich zwischen 55 und 65 Prozent - ein deutlicher Anstieg gegenüber 2002. Eine Ausnahme ist der Berufsbereich Service/Support; hier wird nur in 39 Prozent aller Anzeigen eine akademische Ausbildung gefordert. Zugleich erwarten Arbeitgeber von den Bewerbern zunehmend themenübergreifendes Wissen: So sind zum Beispiel Softwareentwickler gefragt, die neben Programmierkenntnissen auch Know-how etwa in den Bereichen Systemsoftware oder Datenbanken vorweisen können.

Wichtige Schlüsselqualifikationen

Neben den fachlichen und formalen Qualifikationen weisen IT-Stellenanzeigen einen nochmaligen Anstieg der nachgefragten Schlüsselqualifikationen aus. In 78 Prozent (Vorjahr: 76 Prozent) aller IT-Stellenanzeigen sind hierzu Angaben gemacht worden. Dabei entfallen durchschnittlich zwei bis drei Nennungen zu Schlüsselqualifikationen wie Team-, Kommunikationsfähigkeit, Erfolgsorientierung, Flexibilität etc. auf eine Anzeige. In jeder zweiten IT-Stellenanzeige wird Teamfähigkeit verlangt; in jeder dritten Kommunikationsfähigkeit.

Der Münchner Bildungsanbieter hat für seine Studie die Stellenmärkte von 16 Tageszeitungen und drei Fachzeitschriften sowie den fünf größten Online-Jobbörsen ausgewertet. Der Trainingsanbieter organisiert die Stellenmarktanalyse seit 1987. Sie ist unter http://www.arbeitsmarkt.cdi.de zu erhalten. (hk)

Abb: Stellenmarkt IT-Kernberufe

Hardwareentwicklung wird in Deutschland kaum noch nachgefragt; entsprechend schlecht sehen die Jobchancen aus. Quelle: CDI