DAG-Fachtagung zu Rationalisierungsfolgen:

Entlastung oder Entlassung?

19.09.1980

LEVERKUSEN (gr) - Die Folgekosten von Rationalisierungsmaßnahmen dürfen nicht bei den Arbeitnehmern allein belassen werden. Auf ihrer Fachtagung in Leverkusen forderte die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG), daß auch die Unternehmen an den Folgekosten beteiligt werden.

Die Gewerkschaft ist nach den Worten ihrer Stellvertretenden Vorsitzenden Gerda M. Hesse keineswegs grundsätzlich gegen arbeitssparende Techniken, zu denen auch der Computer gehört. Doch dürften sich technische Entwicklung und Rationalisierung nicht gegen den arbeitenden Menschen richten. Die Vereinfachung müsse vielmehr für ihn durchgeführt werden.

Neben dem Verlust des Arbeitsplatzes drohe als schwerwiegender Eingriff in die tägliche Arbeit auch die Dequalifizierung der Tätigkeit.

"Wenn im Zuge von Rationalisierungsmaßnahmen Arbeitsplätze wegfallen, muß die Unternehmensleitung dafür sorgen, daß die betroffenen Angestellten einen ihrer Qualifikation entsprechenden Arbeitsplatz im gleichen Unternehmen bekommen", forderte Gerda Hesse.