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Enthüllt: Das Backend von Microsofts Websites

05.05.2006
Microsoft hat gestern Abend in München Journalisten einen kleinen Einblick in die technische Infrastruktur seiner Websites gewährt.

Und der war durchaus interessant. Der Konzern serviert seine weltweiten Web-Präsenzen von fünf Data Centern aus. Drei davon stehen in den USA, eines in Europa (genauer gesagt in Dublin) und eines in Singapur. Dort stehen insgesamt 1800 produktive Server plus weitere 500 für Tests. Aus über 1100 aktiven Datenbank werden Inhalte geliefert.

Microsoft setzt ausschließlich Server von Hewlett-Packard ein, und zwar das Vier-Wege-Rackmount-Modell "ProLiant dl585". Die für den RZ-Betrieb zuständige Abteilung MSN verwendet dabei stets die gleiche standardisierte Softwarekonfiguration - Windows Server 2003, IIS 6 und ASP.NET. Nur rund 40 Mitarbeiter kümmern sich - teilweise im Dreischichtbetrieb - um die Remote-Verwaltung der Systeme.

Den eigentlichen Traffic (in Spitzenzeiten 80 Gigabit pro Sekunde) der weltweiten Sites wickeln übrigens ganze 80 der produktiven 1800 Server ab. Jeweils acht der Maschinen sind über das standardmäßige Network Load Balancing von Windows Server zu einem Cluster verbunden. Die Verfügbarkeit der Sites erreicht laut Keynote-Messung einen Wert von 99,86 Prozent.

Natürlich reicht auch eine üppige Server-Farm nicht aus, um Download-Orgien wie am allmonatlichen "Patch Day" ohne weiteres zu verkraften. Microsoft greift deswegen auf die Unterstützung von Content Delivery Networks (CDNs) wie Akamai oder Savvis zurück, die seine Inhalte zusätzlich auf ihren Servern vorhalten und dann möglichst nah am Nutzer ausliefern.

Nächste Woche geht es noch weiter in die technischen Details - wir berichten dann erneut. (tc)