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Enterprise Service Bus jetzt auch als Open Source

17.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit einer quelloffenen Version eines Enterprise Service Bus (ESB) drängt weitere Konkurrenz in dem Markt für Infrastruktursoftware für Service-orientierte Architekturen (SOAs). Das Angebot kommt vom Anbieter Iona Technologies, der nach ergebnislosen Verhandlungen mit der Apache Group und Jboss am Montag Code für einen Java-basierenden ESB an das Objectweb-Projekt übergeben will. Gegenüber der COMPUTERWOCHE erklärte Eric Newcomer, Chief Technology Officer bei Iona, dass die Wahl von Objectweb auch mit Lizenzfragen zusammenhing, da man dessen Lesser General Public License (LGPL) favorisiere. Zudem werde Iona vorerst an der eigenen "Highend"-ESB-Implementierung "Artix" festhalten. Diese biete laut Newcomer mit ihrer Plugin-Architektur mehr Möglichkeiten zur Anbindung von Plattformen, Programmiersprachen und -modellen, insbesondere für Host-Systeme.

Der auf "Celtix" getaufte Open-Source-ESB nutzt zwar ebenfalls die Plugin-Architektur, ist aber als Einsteigerprodukt für kleinere Projekte zur Services-Integration im Java-Umfeld gedacht. Daher hofft der Hersteller auf einen Wechsel der Anwender zu Artix, wenn die Szenarien technisch komplexer sowie umfassende Features für das Management der Dienste nötig werden. Objectweb habe mit "Jonas" bereits einen quelloffenen Java-Applikations-Server und mit "Joram" eine Implementierung des Java Messaging Service (JMS) als Infrastruktur. Dies mache es leicht, den von Iona neu entwickelten Java-Code einzubinden, sagte der Manager -vorausgesetzt, das Projekt stößt auf Resonanz in der Community. Newcomer erwartet bis zum Jahresende eine erste Version von Celtix. (as)