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Umfrage von McKinsey

Enterprise 2.0 wächst weltweit

31.07.2008
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Web-2.0-Tools sind in Unternehmen gefragter denn je. Dennoch ist nur jeder fünfte Geschäftsführer vollends mit ihnen zufrieden.
Blogs, RSS-Feeds und Wikis werden von vielen Unternehmen genutzt - aber auch Podcasts und Social Networks erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Grafik: McKinsey
Blogs, RSS-Feeds und Wikis werden von vielen Unternehmen genutzt - aber auch Podcasts und Social Networks erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Grafik: McKinsey
Foto: McKinsey

Eine im Juni vorgenommene Umfrage des Beratungsunternehmens McKinsey unter 1988 Geschäftsführern weltweit zeigt, dass besonders Blogs, Wikis, Social Networks und Mashups im Laufe der vergangenen zwölf Monate gehäuft adaptiert worden sind. 21 Prozent der Befragten zeigte sich mit dem jetzigen Stand der Implementierung vollends zufrieden, knapp 40 Prozent immerhin zufrieden. 22 Prozent sind McKinsey zufolge jedoch noch absolut unzufrieden - sei es, weil die Tools nicht wie gewünscht funktionieren, nicht angenommen werden oder nicht vorhanden sind.

Blogs kommen in 34 Prozent der befragten Unternehmen zum Einsatz, bei der letzten McKinsey-Umfrage im Vorjahr waren es 21 Prozent gewesen. RSS-Technologie ist nicht minder beliebt: 33 Prozent der Firmen setzen sie mittlerweile ein (im Vorjahr 24 Prozent). Wikis legten auf 32 Prozent zu (von 24), während die Implementierung von Social Networks bei 28 Prozent (27) stagnierte. Diese Entwicklung führen die McKinsey-Analysten auf das fehlende Interesse der Mitarbeiter zurück, ihre im Unternehmensnetz abgelegten Profilseiten regelmäßig zu pflegen. Angebote wie Facebook und Myspace, die mehr im Freizeitbereich angesiedelt sind, seien beliebter und regten mehr zur aktiven Teilnahme an.

Die Vernetzung von Mitarbeitern und die Kommunikation mit Geschäftspartnern sind die vorrangigen Ziele, die zufriedene Unternehmen mit den Tools verfolgen. Web-2.0-Pessimisten sind zurückhaltender. Grafik: McKinsey
Die Vernetzung von Mitarbeitern und die Kommunikation mit Geschäftspartnern sind die vorrangigen Ziele, die zufriedene Unternehmen mit den Tools verfolgen. Web-2.0-Pessimisten sind zurückhaltender. Grafik: McKinsey
Foto: McKinsey

Die meisten Unternehmen nutzen Web-2.0-Tools für Aufgaben im Bereich Wissensmanagement, also um Informationen zu speichern und auszutauschen. Auch die Verbesserung der Zusammenarbeit unter den Mitarbeitern und die Stärkung der Unternehmenskultur sind häufige Gründe für den Einsatz.

Trotz der gestiegenen Zahlen gibt es noch reichlich Potenzial für das Enterprise 2.0: 28 Prozent der Befragten können den Return on Investment des Einsatzes von Web-2.0-Tools nicht einschätzen. 22 Prozent der Geschäftsführer setzen die neuen Hilfsmittel nicht ein, weil ihre Unternehmenskultur dies nicht vorsehe, 20 weitere Prozent finden nicht genügend sonstige Anreize, Web-2.0-Technologien auszuprobieren.