Linux versus Windows 2000/Kommentar

(Ent-)scheiden tut weh

24.03.2000

Das bevorzugte Zeitzeichen während des überlangen, aber ambitionierten Entwicklungsprozesses von Windows 2000 war "Bitte warten". Das neue "Server-Betriebssystem" sollte Microsoft zuverlässig die Tür zur herkömmlichen Unternehmens-Datenverarbeitung öffnen. Heute wird niemand sagen können, dass W2T für irgendjemand - außer vielleicht Microsoft - zu spät gekommen sei. Im Gegenteil!

Aus Anwendersicht stellt das erste Quartal 2000 einen idealen Zeitpunkt dar, eine Migration, sei es auf Linux, sei es auf Windows 2000, in Angriff zu nehmen. Die Jahr-2000-Problematik ist abgehakt. Die Risiken, die sich für Microsoft-Anwender aus dem US-amerikanischen Kartellrechtsprozess ergeben, sind bekannt. Und Linux hat gerade in jüngster Zeit beachtliche technische und Markterfolge vorzuweisen.

Zwar machen die deutlichen Stärken-Schwächen-Profile der alternativen Server-Betriebssysteme die Wahl nicht unbedingt leichter, doch zwingt ein sauberes Evaluationsverfahren entsprechend dem State of the Art gleichzeitig die heutigen Geschäftsprozesse auf den Prüfstand.

Vor dem Hintergrund der allfälligen Diskussion über E-Commerce-Aktivitäten, Web-Technologien für die ex- und interne Kommunikation sowie ausufernden IT-Kosten bei gleichzeitigem IT-Personalmangel führt sowieso kein Weg daran vorbei, die Unternehmensstrategie neu festzulegen und damit einhergehend die IT-Strategie. "Bitte warten", ist jedenfalls nicht mehr das Gebot der Stunde.

Etliche Unternehmen sind mit W2T-Referenzinstallationen bereits in die Startlöcher gegangen; das Angebot an Anwendungssoftware ist breit gefächert. Die Nutzungsschwerpunkte der rivalisierenden Betriebssysteme scheinen ausreichend identifiziert: Geht es ums Web, hat Linux die guten Karten, macht das RZ seine Interessen geltend, hat Windows 2000 den Primat. bi