Energieversorger wollen Telekom ueberregional Konkurrenz machen VEW AG bereitet sich auf den Einstieg in das TK-Geschaeft vor

07.04.1995

DORTMUND (vwd) - Die VEW AG mit Sitz in Dortmund bereitet sich derzeit auf den Einstieg in das Telekommunikationsgeschaeft vor. Dabei will VEW mit der vor der Gruendung stehenden Telnet GmbH auf dem regionalen Telekommunikationsmarkt als Netz- und Diensteanbieter taetig werden.

Das Unternehmen veranschlagt fuer den Aufbau entsprechender Regional- und City-Netze bis zum Jahr 2002 rund 100 Millionen Mark und erwartet einen Umsatz in gleicher Hoehe. Laut VEW- Vorstandsmitglied Hans-Werner Riemer ist fuer die kuenftige Entwicklung entscheidend, "ob die privaten Anbieter mit den gleichen Rechten wie die Telekom AG ausgestattet werden".

Ergaenzend zu den eigenen Plaenen will sich VEW auch an der Deutschen Netz AG beteiligen, die ein TK-Netz zur Fernuebertragung plant. Neben VEW werden sich nach dem derzeitigen Stand der Dinge an der Deutschen Netz AG die Unternehmen Badenwerk, Bewag, Energieversorgung Schwaben (EVS), Hamburgische Electricitaets-Werke AG (HEW), RWE Energie AG und die Vereinigte Energiewerke AG (VEAG) beteiligen. Damit waeren, von Bayern, der Region Norddeutschland und einem Teil Hessens abgesehen, etwa 80 Prozent des deutschen Wirtschaftsraums abgedeckt.

Kartellrechtliche Probleme erwartet man bei der VEW AG nicht, da der Zusammenschluss erforderlich sei, um die geplante Leistung zu erbringen. Waehrend die beteiligten Unternehmen mit der Netz AG ueberregional und in Konkurrenz zur Telekom taetig werden, soll es auf der naechstfolgenden Ebene des dreistufigen Netzaufbaus regionale Netze geben, die verschiedene Anbieter entwickeln. So soll das fuer das Rhein-Ruhr-Gebiet konzipierte Netz nach einem Bericht des Brancheninformationsdienstes "vwd" von der VWE gemeinsam mit Partnern aufgebaut werden. Im lokalen Rahmen ist schliesslich beim Aufbau der City-Netze die Kooperation mit Stadtwerken und Kommunen im Gespraech.