Green IT in der Praxis

Energiekosten gesenkt, Umwelt geschont

25.11.2009
Von 
Oliver Häußler arbeitet als freier Journalist und Moderator in der IT- und Telekommunikationsbranche. Seine journalistischen, wirtschaftlichen und technischen Erfahrungen sammelte der Kommunikationswissenschaftler während seiner über 20 Jahre langen Tätigkeit als Chefredakteur von renommierten Fachzeitschriften wie der Funkschau, FunkschauHandel, NetworkWorld und als Moderator von Kongressen, Webcasts und zahlreichen Podiumsdiskussionen.

Datenbank zur Energieeinsparung

Der Gedanke, dass sich Mitarbeiter mit dem Thema auseinandersetzen liegt auch einem Projekt zugrunde, das die Berater der Efexcon AG realisierten. Sie entwickelten eine Datenbank zur Einführung eines durchgängigen Prozesses zur Identifikation von Energie-Einsparpotenzialen und erstellten eine Web-basierte Softwarelösung zur Dokumentation von Energie-Einsparpotenzialen über alle Konzernstandorte und Sparten hinweg. Die Software unterstützt unterschiedliche Umrechnungs-Algorithmen, um verschiedene Energiearten wie Gas, Strom und Druck in einheitliche Leistungseinheiten und Währungsarten zu überführen. Darüber hinaus unterstützt die Software die Überführung von Vorschlägen über verschiedene Reifestufen bis hin zu umgesetzten Potenzialen durch flexible Definition von Workflows. Zielsetzung des Projekts ist der Aufbau einer Ideen- und Maßnahmen-Datenbank, die eine transparente Planung und das Tracking von Einsparpotenzialen und deren Umsetzung ermöglicht.

Mehr Energieeffizienz im Rechenzentrum

itecPlus wurde mit dem dritten Platz beim Best-of-IT-Award ausgezeichnet. RZ-Leiter Bley (2.v.r. neben Intel-Chef Hannes Schwaderer) bewirkte eine jährliche Einsparung von rund 2,5 Millionen KWh oder 2000 Tonnen CO2 beim Strommix der itecPlus.
itecPlus wurde mit dem dritten Platz beim Best-of-IT-Award ausgezeichnet. RZ-Leiter Bley (2.v.r. neben Intel-Chef Hannes Schwaderer) bewirkte eine jährliche Einsparung von rund 2,5 Millionen KWh oder 2000 Tonnen CO2 beim Strommix der itecPlus.

Server, Kühlung und die USV zählen laut Bitkom-Leitfaden rund um Energieeffizienz zu den großen "Stromfressern" im Rechenzentrum, die sich optimieren lassen. Der rapide steigende Stromverbrauch brachte beispielsweise die USV-Anlage im Rechenzentrum der itecPlus GmbH, einem Tochterunternehmen des regionalen Energieversorgers N-ERGIE AG, an ihre Grenzen. Auch die Klimaleistung reichte nicht mehr aus. Darüber hinaus wurde den Verantwortlichen in diesem Zusammenhang bewusst, dass Rechenzentren relativ stark zur Umweltverschmutzung beitragen. Daher setzte itecPlus 2006 ein Projekt auf mit dem Ziel, diese technischen Probleme zu lösen und massive Energieeinsparungen zu erzielen. Das Vorhaben umfasst vier Teilprojekte: Standardisierung und Konsolidierung der Hard- und Software, Virtualisierung der Server, Client-Virtualisierung und Einsatz energieeffizienter Infrastruktur-Techniken. "Durch die 90-prozentige Virtualisierung erreichten wir eine Verbesserung der Prozessorauslastung von fünf bis zehn Prozent auf mehr als 75 Prozent", sagt der verantwortliche Rechenzentrums-Leiter Gerhard Bley. Mitte 2008 startete das dritte Teilprojekt "Client-Virtualisierung". "Zum heutigen Zeitpunkt haben wir bei ItecPlus unsere stündliche Stromabnahme im Rechenzentrum von 110 KWh auf 65 KWh reduziert", so Bley. Das entspricht einer jährlichen Einsparung von etwa 2,5 Millionen KWh oder 2000 Tonnen CO2 beim Strom-Mix der N-ERGIE-Tochter. Als letztes Teilprojekt im Rahmen der Energieeffizienz wird die Infrastruktur des Rechenzentrums modernisiert. Dabei sollen neue Klimatechnologien und eine USV-Anlage mit verbessertem Wirkungsgrad zum Einsatz kommen. In diesem Zusammenhang soll der Energieverbrauch nochmals um 15 bis 20 Prozent reduziert werden.