Endlich kommt Schwung in den Laden

11.06.1999

Das Verkaufskonzept ist uralt und hat sich bestens bewährt. Schenke dem Mann einen Rasierer und er wird sich die Klingen dafür kaufen. Biete Handies für eine Mark an, und die Leute werden damit telefonieren.

Warum sollte es mit Computern nicht genauso funktionieren? Zugegeben, die Free-PC-Firmen haben mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Und auch bei den Preisen und dem Service muß noch einiges überdacht werden. Aber der Markt ist da.

Und die Crème de la Crème der PC-Hersteller? Bei Compaq, IBM und Co. wird sich einiges tun müssen. Die Zeiten, in denen man satt und zufrieden auf seinen Pfründen hocken konnte und nur abkassieren brauchte, sind vorbei. Jetzt sind Kreativität und neue Ideen gefragt.

Doch die Reaktionen gleichen denen eines aufgeschreckten Hühnerhaufens, den der Fuchs aus dem behaglichen Stall gescheucht hat. Die Statements widersprechen sich. Und die so betont aufgetragene Coolness kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß es hinter den Kulissen kräftig brodelt. Bleibt zu hoffen, daß es den Davids gelingt, etwas Schwung in die verkrusteten Marktkonzepte der behäbigen Branchen-Goliaths zu bringen.

Gewinner wären die Anwender, die, egal wer die Nase vorn haben wird, nur profitieren können. Martin Bayer