Ubuntu, openSUSE, Fedora & Co.

Empfehlenswerte Linux-Distributionen für Desktops

02.07.2014
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.

Klein, schnell und hübsch - Bodhi Linux

Bodhi Linux basiert auf Ubuntu, setzt als Desktop-Umgebung allerdings Enlightenment 17 ein. Als Dateimanager setzte die Linux-Distribution früher auf PCManFM. In Bodhi-Ausgabe 2.1.0 wurde dieser durch Enlightenments nativen EFM ersetzt. Dies ist auch in der aktuellen Version 2.4.0 der Fall. Somit haben Anwender die Möglichkeit, Bilder und Videos anzeigen zu lassen. Nachteil ist, dass es derzeit keine direkte Möglichkeit gibt, Netzwerkfreigaben anzusurfen. PCManFM ist allerdings nicht aus der Welt und lässt sich bequem über die Software-Repositories nachinstallieren.

In Sachen Installation fährt Bodhi Linux zweigleisig. Zum einen steht Synaptic als Paket-Manager zur Verfügung, mit dem Sie auf die Ubuntu-Repositories zugreifen können. Zum anderen gibt es das App Center. Dies ist eine Sammlung an empfohlenen Programmen auf der Webseite des Projekts und Sie können die Programme mit nur einem Klick installieren. Es dient also der Übersichtlichkeit und Anwenderfreundlichkeit.

Neben Versionen für x86 und x86_64 stellten die Entwickler auch Abbilder für diverse ARM-Geräte zur Verfügung. Allerings wurde die Unterstützung dafür eingestellt. Laut Aussage der Entwickler ist es mehr Arbeit, das ARM-Repositoriy aktuell zu halten als das für die drei Desktop-Abbilder zutrifft. Was an der Distribution ebenfalls gefällt ist die gute Dokumentation, die allerdings nur in Englisch zur Verfügung steht. Auch Anfänger finden hier hilfreiche Tipps und Tricks, die den Umgang mit Bodhi Linux lehren.

Wie es mit Bodhi Linux weitergeht, ist derzeit nicht gewiss. Der Antreiber und Gründer des Projekts, Jeff Hoogland, hat seinen Rücktritt erklärt. Das Projekt ist damit allerdings nicht tot und andere wollen in die Presche springen. In einem weiteren Blog-Eintrag erklärte Hoogland, dass Bodhi Linux 3.0 herauskommen wird. Allerdings müsse man nun zusammen mit den neuen Entwicklern den Zeitplan anpassen. Hoogland stehe außerdem zur Verfügung, sollten Fragen auftreten.

Die Distribution hat ihre Tücken und der Anwender muss sich damit beschäftigen wollen. Dafür ist das Betriebssystem leichtgewichtig und schnell. Auf älterer Hardware und Netbooks kann man wegen der netten E17-Effekte sicherlich den einen oder anderen Betrachter erstaunen. Man braucht nicht immer die neueste Hardware, um ein hübsches und schnelles Betriebssystem zu haben.