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EMCs neue Speichergattung: Die Disk-Library

05.04.2004

EMC-Chef Joe Tucci wollte seit längerem das Sortiment um "etwas im Bereich Bibliotheken" ergänzen. Wer dabei an Bandtechnik dachte, sieht sich getäuscht, denn die Kreativen bei EMC entwarfen eine neue Speichergattung: die "Disk Library".

EMC hat die Disk Library speziell für Daten-Backup und -Wiederherstellung entwickelt, die mehr als 50 Prozent aller Speicherverwaltungsaufgaben ausmachen. Wegen der enorm gestiegenen Datenmengen haben Administratoren immer weniger Zeit für ein Backup auf Band. Noch dramatischer ist die Situation beim Restore von Bandbibliotheken, der laut Meta Group zwischen einer Stunde und einem Tag dauern kann. Hinzu kommt, dass Tape-Lösungen meist nicht hochverfügbar sind und über keine Sicherheitsmechanismen à la Festplatten-RAID verfügen.

EMC bringt deshalb mit "Clariion DL700" (Kapazität 58 TB ohne Datenkompression) und "DL300" (12,5 TB) zwei Plattenbibliotheken auf den Markt, die mit kostengünstigen ATA-Laufwerken und Fibre-Channel-Anschluss bestückt sind. EMC beziffert die Single-Stream-Leistung auf 80 MB/s, was der Clariion DL700 zu einem Durchsatz von 425 MB/s verhilft. Die kleinere DL300 schafft 225 MB/s. Die enthaltenen Band-Emulationen sollen vollständig kompatibel zu den Bandbibliotheken von ATL ("P"-Serie mit den Formaten LTO und LTO-2), Adic ("Scalar"-Serie mit den Formaten DLT, Super-DLT) und Storagetek ("L"- und "97xx"-Familie mit den Formaten 9840 und 9940) sein, so dass bestehende Backup-Anwendungen und -Prozesse nicht verändert werden müssen. Die Geräte arbeiten mit den Backup-Programmen Tivoli Storage Manager von IBM, Legatos Networker sowie Netbackup und Backup Exec von Veritas zusammen und sollen demnächst auch für die Software von Commvault und CA eingerichtet werden.

Ebenfalls mitgeliefert wird ein Datenkompressionsverfahren, das die Speicherkapazität jeweils verdreifacht. Die gespeicherten Daten können später im Native-Format auf Bänder übertragen werden. Dafür lassen sich Automatismen einrichten. (kk)