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EMC schließt VMware-Übernahme ab

12.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Speicherriese EMC hat knapp einen Monat nach Bekanntgabe die Übernahme des Serversoftware-Herstellers VMware abgeschlossen.

Mit dem 625 Millionen Dollar teuren Kauf - zehn Millionen Dollar weniger als zunächst angekündigt (Computerwoche online berichtete) - erhält EMC Zugriff auf VMwares Virtualisierungstechnik. Diese ermöglicht es, auf Desktop- und Server-Prozessoren von Intel mehrere Instanzen von Linux, Windows und Novell-Betriebssystemen und Anwendungen zu betreiben. Außerdem lassen sich damit Betriebssysteme und Applikationen im laufenden Betrieb zwischen Prozessoren verschieben und Workloads über mehrere CPUs hinweg verteilen. Durch die Integration der Virtualisierungssoftware von VMware mit der hauseigenen Disk-Mirroring-Technik wird EMC in der Lage sein, ein Produkt für den automatische Failover einer ganzen Server-, Anwendungs- und Storage-Gruppe auf Remote- oder Backup-Systeme anzubieten.

Für die privat gehaltene Softwareschmiede VMware aus Palo Alto, Kalifornien, ändert sich nach der Übernahme nicht viel: Das Unternehmen soll als eigenständige Software-Tochter von EMC unter der Leitung der bisherigen Chefin Diane Greene weitergeführt werden. Softwareentwicklung, Verkauf und Service bleiben im Unternehmen. Auch an den Produktmarken soll nichts verändert werden.

EMC geht nach eigenen Angaben davon aus, seine Einnahmen im laufenden Jahr mit Hilfe der Übernahme um 175 bis 200 Millionen Dollar zu steigern. Im vergangenen Jahr setzte VMware rund 100 Millionen Dollar um. (mb)