Von Automotive bis Medizin

Embedded-Profis werden überall gesucht

09.10.2008
Von 
Ina Hönicke ist freie Journalistin in München.

Entwickeln muss Spaß machen

Dass Bregasi bereits vor Jahren in der Robotertechnik entwickelt hat, half ihm auf seinem Weg zum Embedded-Profi genauso wie seine Erfahrungen mit Microsoft- und Oracle-Produkten. Seiner Einschätzung nach ist Learning by Doing plus Erfahrung immer noch der beste Weg, sich dieses Wissen anzueignen. "Wem es keinen Spaß macht, Software zu entwickeln, der hat im Embedded-Geschäft nichts zu suchen", ist Bregasi überzeugt.

Viele Jobs in der Automobil-Industrie

Dirk Eilers, Fraunhofer-Gesellschaft "Embedded-Spezialisten müssen ständig am Ball bleiben."
Dirk Eilers, Fraunhofer-Gesellschaft "Embedded-Spezialisten müssen ständig am Ball bleiben."

Dass die Nachfrage nach Embedded-Profis im Automotive-Bereich groß ist, weiß auch Dirk Eilers, Geschäftsfeldleiter Automotive bei der Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik EKS. Grundsätzlich sei diese Art der Softwareentwicklung ein überaus differenzierter und auch langwieriger Prozess. Eilers: "Wenn jemand nur an der Implementierung mitarbeitet, reicht herkömmliches Computerwissen aus, wenn es sich aber über übergeordnete Teile im Fahrzeugbau handelt, ist weitergehendes Wissen zum Beispiel über modellbasierte Entwicklung gefragt." Aneignen könnten sich die IT-Profis das Know-how für diese komplexen Vorgänge beispielsweise durch Zusatzstudiengänge. Praktika oder Diplomarbeiten in den Unternehmen sind seiner Meinung nach ebenfalls hilfreich. Der Fraunhofer-Mann rät jungen Ingenieuren, die sich für die Welt der Embedded-Systeme interessieren, ständig am Ball zu bleiben und sich ein Leben lang zu qualifizieren.

Viele Anwendungsfehler

Auch wenn Fahr- und Flugzeugbau für Embedded-Spezialisten wichtige Aufgabenfelder bleiben, so kommen eingebettete Systeme mittlerweile auch in vielen anderen IT-Anwendungen zum Einsatz. "Zuschauerforschung beispielsweise wäre bei uns ohne die Hilfe durch Embedded-Spezialisten nicht möglich", erklärt Rainer Ostermeyer, CIO und Chef des IT-Systemhauses der GfK-Gruppe in Nürnberg. Das international agierende Marktforschungsunternehmen arbeitet auf unterschiedlichen Gebieten mit solchen Systemen. So hat das Unternehmen laut Ostermeyer im Rahmen eines EU-Auftrags die Laufzeiten von Postsendungen über diverse Landesgrenzen hinweg getestet.