Elf Millionen Mark Verlust nach Steuern

30.06.1995

Fuer die Software AG (SAG) stand das vergangene Geschaeftsjahr unter keinem guten Stern. Zwar wurde der Umsatz um knapp drei Prozent von 843 (1994) auf 865 Millionen Mark ausgebaut, doch das Ergebnis vor Steuern blieb mit einem Plus von 7,5 Millionen Mark deutlich hinter den Erwartungen zurueck (Vorjahr: 15,3 Millionen Mark). Nach Steuern mussten die Darmstaedter sogar einen Verlust von mehr als elf Millionen Mark hinnehmen.

Joerg Bitzer, Direktor fuer Finanz- und Rechnungswesen, nannte als eine der wichtigsten Ursachen die Waehrungsschwankungen. In den vergangenen 15 Monaten sei der Aussenwert der D-Mark gegenueber anderen europaeischen Waehrungen um rund zehn Prozent und gegenueber dem Dollar gar um mehr als 20 Prozent gestiegen. Darueber hinaus sei das Ergebnis des letzten Jahres durch niedrigere Steuern positiv beeinflusst worden, waehrend 1994 die regulaere Steuerbelastung der operativen Konzerngesellschaften angesetzt werden musste.

Vorstandsmitglied Romin Neumeister ergaenzte, die negative Bilanz sei ferner auf schwerwiegende Probleme im franzoesischen Markt zurueckzufuehren, wo Restrukturierungsanstrengungen von 1993 keine Fruechte getragen haetten. Zudem habe die SAG ausserplanmaessig hohe Summen in den Aufbau des suedostasiatischen Geschaefts stecken muessen.

Die Darmstaedter erzielen mehr als 80 Prozent ihres Umsatzes ausserhalb der Bundesrepublik. Hierzulande kann das Unternehmen eine Umsatzsteigerung von 14 Prozent auf nunmehr 178 Millionen Mark vorweisen, wobei nach wie vor ein deutlicher Schwerpunkt auf dem Grossrechnergeschaeft liegt. Softwarelizenz-Einnahmen stammen zu 42 Prozent aus dem IBM-MVS-, zu 13 Prozent aus dem BS/2000- und zu elf Prozent aus dem VSE-Umfeld.

Zur Unternehmensstrategie meinte SAG-Gruender Peter Schnell, die SAG positioniere sich als "Lieferant von Gesamtloesungen fuer den professionellen Benutzer". Mit ihren Entwicklungs-Tools erwirtschaftet die SAG 44 Prozent ihres Umsatzes, weitere 30 Prozent werden mit den Datenbankprodukten Adabas C und Adabas D generiert.