Studie E-Invoice im Mittelstand und Großunternehmen

Elektronische Rechnungen - Skandinavier aufgeschlossen, Deutsche skeptisch

05.09.2008
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Rechnungseingang

Insgesamt ist in allen Ländern die große Mehrheit davon überzeugt, dass Papier und digitale Dokumente weiterhin nebeneinander existieren (siehe auch den Beitrag "Der Brief hat trotz E-Mail und Web 2.0 noch nicht ausgedient"). Gespalten ist das Umfrageergebnis hingegen bezüglich dem Empfang elektronischer Rechnungen: So gab jedes zweite große Unternehmen an, auch E-Invoices zu empfangen, in Dänemark sind es in großen Unternehmen oder solchen mit hohem Rechnungsaufkommen (mehr als 1000 im Monat) sogar 80 bis 90 Prozent.

Alle Firmengrößen betrachtet glauben in Skandinavien praktisch alle Unternehmen, in den kommenden drei Jahren solche Dokumente zu erhalten, in Deutschland erwartet dies nur die Hälfte. Unter den großen deutschen Firmen rechnen 40 Prozent damit, dass bei ihnen in dieser Zeitspanne nur Papierrechnungen eingehen.

Scannen von Rechnungen

Unterschiede offenbart die Studie auch bei der Rechnungseingangsverarbeitung. Zwischen zehn bis zwanzig Prozent aller kleinen und mittleren Firmen scannen heute eingehende Rechnungen für die weitere Verarbeitung oder Ablage. In großen Firmen oder solchen, die mehr als 1000 Rechnungen pro Monat erhalten, ist scannen hingegen stärker verbreitet. Dies gaben im Schnitt 50 bis 60 Prozent der Befragten zu Protokoll, in Finnland waren es gar 80 Prozent.

Laut Untersuchung wird sich an dem Durchdringungsgrad von Scanlösungen in Unternehmen in den kommenden Jahren nur wenig ändern. Auffällig ist dabei, dass in nordischen Ländern ein "frühes Scannen" bevorzugt wird, während über ein Drittel der deutschen Firmen ihre Rechnungen erst dann scannen, wenn sie ins Archiv wandern sollen (siehe auch die Umfrage zum automatisierten Rechnungseingang).

Dieses laut Untersuchung "absurde Vorgehen" deutscher Anwender gebe es in Skandinavien praktisch nicht. In Schweden würden gerade einmal zwei Prozent der Firmen, in Finnland keiner diesen Ansatz verfolgen. Offenbar würden insbesondere in Deutschland immer noch viele Anwender einem Papierdokument mehr vertrauen als einem elektronischen Dokument. Gemein ist hingegen allen großen Firmen in allen Ländern, dass sie weniger als ein Viertel ihrer Rechnungen über einen externen Dienstleister scannen lassen. In Schweden und Finnland könnte sich der Anteil in der nächsten Zeit leicht erhöhen.