Elektronische Gesundheitskarte: DAK prescht voran

20.03.2007
Die Krankenkasse stellt einen Baustein der neuen Telematik-Infrastruktur vor und schafft eine virtuelle Gesundheitsakte für Versicherte.

Die DAK, Deutschlands zweitgrößte Krankenkasse, hat auf der CeBIT mit dem "Online-Update" eine weitere Funktion der geplanten Telematik-Infrastruktur zur Nutzung der neuen elektronischen Gesundheitskarte (eGK) vorgestellt. Durch das Online-Verfahren lassen sich Patienteninformationen mit der DAK elektronisch abgleichen, wenn der Kunde seine Karte beim Arzt oder der Krankenkasse in das dafür vorgesehene Lesegerät eingibt. Bisher ist allerdings der Feldversuch mit der EGK noch auf die Regionen Flensburg und Löbau/Zittau beschränkt. Weitere Regionen sollen bis zur Jahresmitte folgen (siehe ausführlich zum Start der EGK "Gesundheitskarte: Aufbruch ins Unbekannte").

Im April will die DAK zudem mit der "Gesundheitsakte" eine eigene Telematik-Anwendung in den Versuchsregionen anbieten. Sie wurde zusammen mit dem Klinikbetreiber Asklepios und IBM entwickelt und stellt ein Online-Verfahren bereit, mit dem Patienten ihre medizinische Daten und Berichte von Ärzten und Krankenhäusern zentral archivieren und so mit der Zeit ihre gesamte Historie unabhängig vom Wohnort verwalten können. Die TÜV-zertifizierte EGK samt PIN dient als Zugangsschlüssel.

Das Angebot wird aus datenschutzrechtlichen Gründen separat von der Krankenkasse auf eigenen Servern gehostet und ist nur für den Versicherten einsehbar, es sei denn, er erteilt beispielsweise dem behandelnden Arzt die Erlaubnis zur Einsicht etwa in bisherige Therapien. Laut DAK geht das Angebot über die vom Gesetzgeber definierten Basisfunktionen der EGK hinaus. Während die künftig verbindlich von den Kassen anzubietende "Patientenakte" bei Zustimmung des Patienten nur von Ärzten oder Kliniken verwaltet werden darf, können Versicherte mit der DAK-Gesundheitsakte auch eigene Angaben wie beispielsweise Angaben zur Medikamenteneinnahme einzugeben. Laut Michael Martinet, Porjektleiter EGK, besitzen die neuen Telematik-Anwendungen definierte Schnittstellen. Andere Kassen könnten sich daher bei Interesse anschließen. (as)