Elektronische Butler und Kontrolleure

26.06.2001
Haushaltsroboter sind mehr als elektronische Haustierchen: Sie können staubsaugen, die Wohnung überwachen und kleinere Besorgungen machen, beispielsweise Kaffee bringen.

Spielroboter wie Sonys Aibo zeigen nur einen kleinen Ausschnitt der Leistungsfähigkeit heutiger Haushaltsroboter. Allerdings leistete der Sony-Hund Pionierarbeit in Sachen Marketing. Zum Preis von rund 3400 Mark verkaufte der japanische Konzern innerhalb von zwei Jahren rund 90000 seiner elektronischen Hunde.

Von Robotern versprechen sich die Anbieter in Zukunft ein einträgliches Geschäft: Laut der International Federation of Robotics, einer Kooperation verschiedener Unternehmen in diesem Bereich mit Sitz in Stockholm, werden knapp 900000 Haushaltsroboter verschiedensten Typs in zwei Jahren weltweit ihren Dienst verrichten.

Quelle: iRobot
Quelle: iRobot

1995 waren es rund 615000.

Gecko Systems stellt beispielsweise PC-kontrollierte Roboter her, die Sicherheitsaufgaben übernehmen, den Teppich saugen, kleinere Besorgungen in anderen Räumen machen oder auch als Rauch- oder Gasmelder dienen können. Zudem lassen sie sich ansatzweise als "Kinder-" oder "Oma/Opa-Sitter" einsetzen. Kommen die Kleinen beispielsweise nicht rechtzeitig nach Hause, so sendet der "Carebot" ein Signal an seinen Besitzer. Sind sie dann zu Hause angelangt, werden die Schlüsselkinder zumindest vom Roboter freundlich begrüßt. Die eingebaute Kamera ermöglicht den Eltern nun, dem Treiben zu Hause vom Büro aus zuzusehen. In Entwicklung: Spiele mit Spracherkennung, damit die Interaktion noch lebendiger wird.

Jetzt schon real: Kommt der Besitzer nach Hause, so lässt sich Carebot in die Küche schicken, um das Feierabend-Bier zu holen. Das kann auch schon mal eine ganze Kiste sein: Denn das Kerlchen kann bis zu 70 Kilogramm transportieren. Wird die einsame Oma mit dem Roboter ausgestattet, so überwacht er beispielsweise die Atmung oder die Herztöne seiner Besitzerin. Kommt es zu Unregelmäßigkeiten oder erscheint ihm die Antwort auf seine Frage nach dem Wohlbefinden konfus, so ruft er automatisch eine Notrufnummer an.

Das Basismodell des "Carebot" ist zum Preis von 2600 Dollar zu haben. Eine Grundausstattung für unter 1000 Dollar gibt es von Probotics. Im Paket enthalten sind Roboter, Videokamera sowie Software (und T-Shirt). Der Besitzer des "Spy-Cye" kann sich per PC auf einer Website einloggen und darüber dann den Roboter steuern, beziehungsweise Einsicht in seine Wohnung oder sein Ferienhaus nehmen.

Der Roboter studiert seine Umgebung - und nach wenigen Minuten kennt er sich Anbieterangaben zufolge bereits in für ihn neuen Räumen aus. Er bewegt sich ganz flott: rund einen Meter pro Sekunde kann das Gerät zurücklegen. Optional lässt sich ein Staubsaugermodul anschließen. In kleinen Stückzahlen liefert iRobot seinen gleichnamigen Mehrzweck-Helfer in der LE-Version. Der Anbieter preist die vielen Einsatzmöglichkeiten - vor allem auch die Video-Überwachungsfunktionen in Unternehmen nach Big-Brother-Manier. Doch könne der Roboter auch Firmen-Kunden in aller Welt per Web-Visite die Fabrikation zeigen.