Ereco-Studie prognostiziert nur gezügelte Expansion

Elektronikindustrie der EG wird nur noch langsam wachsen

07.09.1990

MÜNCHEN (vwd) - Die Elektronikindustrie der EG hat insgesamt von der Verbesserung des gesamtwirschaftlichen Umfelds nur relativ wenig profitiert.

Darauf wird in einem vom Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung veröffentlichten Bericht aufmerksam gemacht, der Kurzfrist-Abschätzungen des European Economic Research Advisery Consortium (Ereco) für 1990 und 1991 enthält. Zu Ereco hat sich Ifo mit einigen Wirtschaftsforschungsinstituten im europäischen Ausland zusammengeschlossen.

In dem Bericht werden verschiedene Gründe als Erklärung aufgeführt:

- Die Ausbreitung neuer Technologien ist speziell bei elektronischen Ausrüstungen mehr durch die Eigendynamik (Produktzyklen), weniger durch die Abhängigkeit von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geprägt.

- In diesem Zusammenhang hat die Umstrukturierung der Nachfrage nach EDV-Ausrüstungen (Anteil an der gesamten Sektorproduktion in der EG: 53 Prozent) zu einer Verlangsamung des Produktionswachstums von elektronischen Ausrüstungen und Geräten insgesamt geführt.

- Das am stärksten wachsende Marksegment, der PC-Bereich, wird nur zum geringen Teil aus europäischer Produktion, sondern überwiegend aus Importen bedient.

Der Elektroniksektor steht dem Bericht zufolge unter einem außerordentlich starken internationalen Wettbewerbsdruck, der bei einzelnen Produktionsgruppen zwar unterschiedlich intensiv sei, insgesamt aber dazu führen werde, daß das Wachstum des Produktionsvolumens in der EG nur knapp über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt liegen wird. Für die Produktion der Elektronikindustrie in der EG (EDV-Geräte, Nachrichtentechnik, Unterhaltungselektronik und Herstellung von Halbleitern) enthält der Bericht, die aus der Tabelle ersichtlichen Prognosen für 1990 und 1991.