Börsenspot: Amazon.com

Einzelhändler mit Aufschlag

25.10.2004
Von Stephan Hornung

Als Buchhändler im Internet startete Amazon.com, mittlerweile hat sich das Unternehmen zu einer Einkaufsmeile entwickelt. Zeitgleich schritt auch die Internationalisierung weiter voran: So betreibt der Konzern neben dem nordamerikanischen Heimatmarkt Web-Seiten in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Japan und seit einem Zukauf jüngst auch in China. Das Auslandsgeschäft konnte im abgelaufenen dritten Quartal bereits 44 Prozent zum Umsatz von 1,46 Milliarden Dollar beisteuern. Bei Umsatz und Ergebnis profitierte Amazon zusätzlich vom schwachen Dollar. Da das Unternehmen im Hauptgeschäft ein klassischer Einzelhändler ist, sind die erzielbaren Margen wesentlich geringer als bei Firmen mit einem hohen digitalen Wertschöpfungsanteil wie beispielsweise Ebay. Unschön ist, dass die operative Marge zuletzt von über sieben auf 5,6 Prozent gefallen ist. Bilanziell verbessert sich die Situation bei Amazon seit einigen Quartalen. Aufgrund der immensen Anlaufverluste ist das Eigenkapital aber noch immer negativ (minus 791 Millionen Dollar per 30. Juni). Wegen der im Vergleich zu klassischen Einzelhändlern sehr hohen Bewertung und der gesenkten Wachstumsprognosen bezahlen Aktionäre einen kräftigen Wachstumsaufschlag. (ajf)